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Rädelsführer des 17. Juni 1954 vor dem Obersten Gericht der Deutschen Demokratischen Republik.
Legende: Rädelsführer des 17. Juni 1954 vor dem Obersten Gericht der Deutschen Demokratischen Republik. Wikimedia /Bundesarchiv
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«Die Todesstrafe ist angemessen»

Als am 17. Juni 1953 die Arbeiter in der DDR demonstrierten, war auch der Gärtner Ernst Jennrich aus Magdeburg dabei. Kurz darauf wurde er verhaftet. In einem Schauprozess sollte er zum Tode verurteilt werden, der Rundfunk zeichnete die Verhandlung auf. Von Christine Sievers und Nicolaus Schröder.

Am Morgen des 17. Juni 1953 schickt die LPG «Einheit» ihren Gärtner Ernst Jennrich für einen Behördengang in das Zentrum von Magdeburg. Hier gerät er in einen der Demonstrationszüge, die sich an diesem Tag überall in der DDR bilden. Jennrich ist Passant, Zaungast, er lässt sich mitreissen und landet mit einem Demonstrationszug schliesslich vor der Haftanstalt Sudenburg. Dort sind Schüsse gefallen, die Wachen sind entwaffnet worden. Es soll Tote gegeben haben.

Am nächsten Tag wird er verhaftet. Die sowjetischen Truppen verhören ihn, dann wird er der Volkspolizei übergeben. Ernst Jennrich bleibt inhaftiert und wird vor dem Bezirksgericht Magdeburg angeklagt. Der Prozess ist eine Farce. Es gibt drei tote Polizisten, einen soll Jennrich erschossen haben. Im Lauf der Verhandlung stellt sich heraus, dass Ernst Jennrich erst eine Stunde nach der tödlichen Schiesserei vor dem Gefängnis auftauchte. Der Mord kann dem Angeklagten nicht nachgewiesen werden. Trotzdem wird Jennrich verurteilt.

Mit: Ulrich Noethen, Bernhard Schütz, Thomas Arnold, Sabina Trooger, Ecki Hoffmann, Svea Timander

Regie: Philippe Bruehl - Produktion: WDR 2013 - Dauer: 54

Diese Produktion steht Ihnen bis zum 17.12.23 zum Nachhören zur Verfügung. 

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