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Konsum und Klima: Kleine Massnahmen mit grosser Wirkung
Aus Kassensturz vom 01.12.2015.
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Umwelt und Verkehr Konsum und Klima: Kleine Massnahmen mit grosser Wirkung

Das Problem Klimawandel überfordert manch einen. Was kann der Einzelne schon tun? Die Antwort: viel! Das zeigen diese Alltagstipps. Etwas weniger Fleisch essen, Autofahren und Heizen – so schonen Konsumenten im Alltag das Klima.

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Wegen Import: Treibhausgas-Ausstoss ist doppelt so hoch
aus Espresso vom 02.12.2015. Bild: Keystone
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Um maximal zwei Grad soll sich die Erde bis Ende dieses Jahrhunderts maximal erwärmen. Um dieses Ziel ringen Politiker, Umweltorganisationen und Forscher derzeit am Klimagipfel in Paris.

Schweizer Konsumenten können ihren Teil dazu beitragen. Schon kleine Massnahmen haben einen erstaunlichen Effekt. Die Bereiche Verkehr, Konsum und Wohnen tragen je zu ungefähr einem Drittel zu den Emissionen jedes Einzelnen bei. Diese Alltagstipps helfen, CO2 zu sparen:

Spartipp 1: Verkehr

Grafik mit Spartipp.
Legende: Tipp 1: Velo statt Auto. SRF

Man muss nicht gleich ganz auf das Auto verzichten und aufs Velo umsteigen. Der moderate Tipp: 30 Kilometer pro Woche statt mit dem Auto mit dem Velo zurücklegen. So sparen Autobesitzer schon 345 Kilo CO2 pro Kopf, oder fünf Prozent des offiziellen durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausstosses an Treibhausgasen. Basis der Berechnung: das Schweizer Durchschnittsauto.

Spartipp 2: Konsum

Grafik mit Spartipp.
Legende: Tipp 2: Auf Fleisch verzichten. SRF

Besonders klimaschädlich ist Fleisch. Wer das Fleisch zweimal in der Woche vom Speisezettel streicht, spart ebenfalls rund fünf Prozent seines jährlichen CO2-Verbrauchs. Auch saisonale und regional eingekaufte Gerichte schonen das Klima. Und was viele vergessen: nicht zu viel einkaufen. Denn weggeworfene Lebensmittel belasten das Klima unnötig.

Spartipp 3: Wohnen

Grafik mit Spartipp.
Legende: Tipp 3: Etwas weniger heizen. SRF

Mieter haben keinen Einfluss darauf, wie der Hausbesitzer die Wohnung heizt. Aber wie viel man heizt, spielt auch eine wichtige Rolle. Eine etwas kühlere Wohnung schont das Klima, ohne dass die Familie frieren muss. Wer die Raumtemperatur in einer Wohnung mit Ölheizung um ein Grad senkt, der spart bis zu sechs Prozent seines Pro-Kopf-Verbrauchs ein.

Massnahmen sind dringend nötig. Noch nie war so viel Kohlendioxid in der Atmosphäre wie heute. Mit den aktuellen Emissionen wird sich das Klima schätzungsweise um 3,5 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts erwärmen.

Die Gefahr: Die Polkappen schmelzen ab und der Meeresspiegel steigt an. Weltweit leben 700 Millionen Menschen in Küstenregionen, die davon betroffen wären.

Ausstoss Treibhausgase
Legende: Seit 25 Jahren ist der Treibhausgas-Austoss kaum gesunken. Das ehrgeizige Ziel für 2020: Eine Austoss-Reduktion auf 42,7 Tonnen (blau). SRF

Die Schweiz stösst pro Jahr rund 52,6 Millionen Tonnen Treibhausgase aus, pro Kopf sind das offiziell etwa 6,5 Tonnen. Das entspricht dem Volumen eines Heissluftballons. Der Genfer Klimaforscher Hy Dao sagt, der Ausstoss, den die Schweiz weltweit verursacht, ist sogar doppelt so gross: «Offiziell zählen nur Emissionen auf Schweizer Boden. Aber im Ausland werden Güter hergestellt, die wir dann importieren und hier konsumieren. Diese Emissionen fehlen in der Rechnung.»

Der Bund will den Ausstoss an Treibhausgasen in der Schweiz bis im Jahr 2030 um die Hälfte senken, verglichen mit dem Stand von 1990. Von diesen 50 Prozent Gesamtreduktion sollen 30 Prozent im Inland umgesetzt werden. 20 Prozent sollen durch den Handel mit Emissionszertifkaten weltweit erzielt werden.

Kleine Massnahmen im Alltag sind rasch umsetzbar, reichen aber auf lange Sicht noch nicht aus. WWF-Klima-Experte Elmar Grosse Ruse erklärt im Gespräch mit «Kassensturz», welche Massnahmen besonders viel bringen für den Schutz des Kilmas:

  • Für Hausbesitzer: Alte Ölheizungen durch Pellet-Heizungen oder Wärmepumpen ersetzen.
  • Für Ferienreisende: Wann immer möglich auf Flugreisen verzichten. Mit einem Flug nach New York braucht ein Passagier schon sein «Klima-Budget» fürs ganze Jahr auf.
  • Für Autofahrer: Nicht nur weniger Autofahren, sondern vor allem auf ein verbrauchsarmes Auto umsteigen.

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