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«Der Teufel hat gut lachen», 1960 (Filmausschnitt)
Aus Kultur Extras vom 18.03.2015.
abspielen. Laufzeit 15 Minuten 47 Sekunden.
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Filmografie Der Teufel hat gut lachen (1960)

Geld regiert die Welt und verdirbt den Charakter, spricht der Teufel und lässt zum Beweis drei Penner einen Haufen Geld finden. Doch die Sache läuft aus dem Ruder. Wie schon in «Hinter den sieben Gleisen» steht Frühs legendäres Penner-Trio mit Barbarossa, Dürst und Clown im Mittelpunkt der Komödie.

Die Hörner unter dem Hut, den Pferdefuss im steif gebügelten Hosenbein versteckt, besucht der Teufel (Walter Morath) persönlich die Welt. Er freut sich, dass der Tanz ums Goldene Kalb oder – besser – die Jagd nach immer mehr Geld die Menschen umtreibt und unglücklich macht.

Zu seinem eigenen Vergnügen will er ein weiteres Exempel statuieren: Vor den Clochards Barbarossa (Max Haufler), Clown (Ruedi Walter) und Dürst (Zarli Carigiet), die sich als Lebenskünstler auf einer Parkbank sonnen, lässt der Teufel eine Geldbörse fallen. Überdies sucht er sie im Traum heim. Er nennt ihnen die Glückszahl, mit der sie beim Roulette in Konstanz einen Zehntausender gewinnen können. Von Geldgier gepackt fahren die drei Penner umgehend zum Spielcasino an den Bodensee, wo der clevere Barbarossa seine beiden Kumpel hemmungslos übers Ohr haut. Mit dem gewonnenen Geld setzt sich der Gauner schnurstracks ins sonnige Tessin ab, doch Dürst und Clown heften sich an seine Fersen.

In Lugano angekommen hüpft Barbarossas Herz, als er mit der jungen Autostopperin Elke (Grit Boettcher) im Luxushotel eincheckt. Dürst lernt derweil eine verrückte Engländerin (Voli Geiler) kennen, die ihn beinahe zum Hausbesitzer macht, während Clown sein Glück anderweitig findet: Er will einen kleinen Zirkus sanieren, um endlich seinen Jugendtraum zu verwirklichen. Aber bei alledem erhalten die drei kauzigen Gesellen auch die einmalige Chance, über Habgier und Egoismus hinauszuwachsen und dem Teufel ein Schnippchen zu schlagen.

Hintergrund

Nach dem grossen Erfolg seines Spielfilms «Hinter den sieben Gleisen» (1959) schrieb Regisseur Kurt Früh ein weiteres Abenteuer für die drei sympathischen Clochards Barbarossa, Dürst und Clown. Doch diesmal sollten die drei Penner vom Teufel persönlich in Versuchung geführt werden. Dieser sagt denn auch schon ganz am Anfang: «Man erkennt: Auf dieser Welt ist das höchste Gut das Geld.» Und etwas später meint er grinsend: «Das wär' doch zum Lachen, könnt' ich die drei Kerle nicht unglücklich machen!» Und so geraten die drei zwischen Konstanz und Campione in allerlei monetäre Turbulenzen, bevor sie erkennen, dass nichts wertvoller ist als ihre Freundschaft.

Ganz nebenbei verteilen Kurt Früh und Koautor Max Haufler ein paar böse Seitenhiebe auf Geldgier im Allgemeinen und auf den damals grassierenden Ausverkauf der Heimat im Besondern. Neben den drei Hauptdarstellern Ruedi Walter, Max Haufler und Zarli Carigiet sind Walter Morath, Voli Geiler und Max Werner Lenz in Nebenrollen zu sehen. Und aus Deutschland holte der Regisseur erfahrene Darsteller wie Gustav Knuth, Trude Herr und Theo Lingen sowie die beiden Jungschauspieler Grit Boettcher und Horst Janson vor die Kamera.

Zahlen und Fakten

  • Produktion: Gloriafilm AG, Zürich
  • Produzent: Max Dora, Lazar Wechsler, Kurt Früh
  • Erstaufführung: 15.12.1960, Zürich Kino «Apollo»
  • Drehzeit: 15. August bis Oktober 1960
  • Innenaufnahmen: «Gesellenhaus» Wolfbach, Zürich; Filmstudio Rosenhof, Zürich
  • Aussenaufnahmen: Zürich, Baden, Greifensee, Aussersihl, Bodensee, Lugano, Caslano, Castagnola, Campione (It)

Cast

  • Max Haufler als Barbarossa
  • Ruedi Walter als Clown
  • Zarli Carigiet als Dürst
  • Grit Boettcher als Elke
  • Horst Janson als Jürgen Lüdecke
  • Walter Morath als Teufel
  • Theo Lingen als Hoteldirektor
  • Gustav Knuth als Erich Füllgrabe
  • Voli Geiler als Phyllis Knightsbridge-Littleton

Crew

  • Regie: Kurt Früh
  • Drehbuch: Kurt Früh, Max Haufler
  • Kamera: Emil Berna
  • Musik: Walter Baumgartner
  • Schnitt: Hans Heinrich Egger, Anne Demmer

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