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Film & Serien «Borgman»

Nachdem er aus seiner Höhle vertrieben worden ist, bittet Borgman in einer Villa um ein Bad. Der Hausbesitzer lehnt ab und verprügelt den Bittsteller. Doch Borgman gibt nicht auf. Frisch gewaschen gelingt es ihm, sich in die wohlsituierte Familie einzuschleichen. Sein Ziel: Chaos und Tod.

Sendeplatz

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Donnerstagnacht, 5. Februar 2016, um 00:15 Uhr auf SRF 1.

Im letzten Moment kann ein kauziger Waldmensch (Jan Bijvoet) drei bewaffneten Häschern entkommen, die ihn in seiner Höhle zu stellen versuchen. Auf seinem Weg durch den Wald alarmiert er zwei ebenfalls in Erdgruben versteckte Kollegen.

Ein geheimnisvoller Einsiedler

Aber wer ist das, der da mit dem Handy im Wald unter der Erde haust? Es sind dies Fragen, auf die «Borgman» keine Antworten gibt. Etwas später erreicht der Flüchtende eine am Waldrand gelegen reiche Wohngegend. Er klingelt beim erstbesten Haus und bittet dort vergeblich darum, duschen zu dürfen. Eine Hausnummer weiter behauptet er dreist, Marina (Hadewych Minich), die Frau des Hauses zu kennen. Ihr Mann Richard (Jeroen Perceval) reagiert äusserst aggressiv und prügelt enthemmt auf den verdreckten Waldbewohners ein. Dadurch fühlt sich Marina verpflichtet, den Mann später heimlich zu verarzten und vorübergehend im Gartenhäuschen unterzubringen.

Der Waldbewohner stellt sich später als Camiel Borgman vor und beginnt sich mit ungewöhnlichen Methoden immer mehr bei der Familie von Richard, Marina, ihren drei Kindern und dem dänischen Kindermädchen Stine (Sara Hjort Ditlevsen) einzunisten.

Dada lebt!

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1916, Erster Weltkrieg: Europa blutet. Nur in der kleinen Oase Schweiz herrscht vermeintlich Ruhe. Dort gründen Künstler Dada und revolutionieren die Kunst. Zum 100. Geburtstag begibt sich SRF Kultur auf Spurensuche – im Radio, Fernsehen und online. Dadas Geist lebt. SRF Kultur weiss wo.

Dieser Film gehört in die Filmreihe zum Schwerpunkt «BigDada».

Der Grossteil des Films spielt dann im Haus der Familie, einem protzigen Anwesen mit riesigem Garten. Um die Kinder kümmert sich die Nanny, und in den unendlich vielen Zimmern wird Luxus beziehungsweise das, was das gehobene Bürgertum dafür hält, zur Schau gestellt.

Die Trutzburg der Wohlstandsbürger

Regisseur und Autor Van Warmerdam gestaltet diese Trutzburg als Sinnbild einer ganzen Welt, jener Welt, in die sich der geschmackssichere Wohlstandsbürger zurückgezogen hat und sich dort selbstgefällig der Illusion hingibt, dem Ansturm des «Pöbels» trotzen zu können. Doch mit dieser sorgfältigen Abschottung säht die Familie den Keim ihres eigenen Verderbens. Erst die Gier, der Wunsch nach überflüssigem Luxus, der Hass gegen «die anderen» und die von ihren Eltern komplett entfremdeten Kinder sind das Einfallstor, durch das Borgman und seine Kumpanen eindringen und Besitz von der Familie ergreifen können.

Borgmans kaltes Machtspiel ist wie die Inszenierung eines sich langsam entwickelnden abgründigen Schreckens, dem die «Opfer» - einmal fassungslos, dann wieder lustvoll - entgegensehen und dessen Wahrheit nur Tod heissen kann.

«Borgman» im TV-Programm

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