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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Killing Them Softly»

Drei dümmliche Kleinkriminelle rauben ein Pokerspiel aus, das unter dem Schutz der Mafia steht. Nun machen zwei Profikiller Jagd auf die Ganoven. Doch die Wirtschaftskrise macht ihnen die Arbeit nicht einfach. Knallharter, schwarzhumoriger Gangsterthriller, der das Ende des «American Dream» besingt.

Jahre, nachdem der Mafioso Markie Trattman (Ray Liotta) sein eigenes Pokerspiel überfallen liess und damit die Gangsterszene zum Kollaps brachte, heckt Johnny Amato (Vincent Curatola) einen tollkühnen Plan aus. Er will mit den zwei Ganoven Frankie (Scoot McNairy) und Russel (Ben Mendelsohn) das Pokerspiel noch einmal überfallen und dick absahnen. Jeder wird denken, dass Markie hinter dem Coup steckt, meint Johnny. Doch die drei haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

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Donnerstag um 23:15 Uhr auf SRF zwei.

Als die Unterwelt nach dem Überfall in die Krise schlittert, engagiert die Mafia den Vollstrecker Jackie Cogan (Brad Pitt). Obwohl niemand glaubt, dass Markie sein eigenes Spiel zwei Mal ausrauben würde, statuiert Jackie an ihm ein Exempel und setzt zwei Schläger auf ihn an.

Wirtschaftskrise und Heroin

Frankie und Russel wähnen sich derweil in Sicherheit und feiern ihren Erfolg mit ein paar Runden Heroin. Dabei stellt sich heraus, dass sich Russel im Rausch unabsichtlich an die Mafia verraten hat. Daraufhin lässt die ehrenwerte Gesellschaft den berüchtigten Profikiller Mickey (James Gandolfini) aus New York einfliegen. Ein Katz-und-Maus-Spiel nimmt seinen Lauf.

Die Weltwirtschaftskrise ist, verflochten mit der US-Präsidentschaftswahl 2008, das zentrale Thema des Filmes. Im Radio spricht Präsident Bush über den ökonomischen Kollaps, während im Film auch die lokale Mafiawirtschaft nach einem Coup auf ein Pokerspiel kollabiert. Der berühmte Serienkiller Mickey muss mit einem Economy-Flug zum Auftragsort fliegen, weil die Wirtschaftskrise selbst Mafialegenden in die Knie zwingt.

Der Vergleich des Pokerspiels mit der Wall Street drängt sich auf. Regisseur und Autor Andrew Dominik («The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford») vermittelt seine Kapitalismuskritik nicht didaktisch und feinfühlig, sondern mit dem Vorschlaghammer. So wird «Killing Them Softly» zu einer schwarzhumorigen, cleveren Gesellschaftskritik, in der Brad Pitt (Inglorious Basterds), James Gandolfini (The Sopranos) und Ray Liotta (Goodfellas) zur Höchstform auflaufen.

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