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«The Square» – Satire auf die Kunstwelt
Aus Kultur Extras vom 21.05.2017.
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70. Filmfestival Cannes Die Goldene Palme geht erstmals nach Schweden

Ruben Östlunds Gesellschaftssatire «The Square» erhält die Goldene Palme. Es ist das erste Mal, dass der Hauptpreis von Cannes nach Schweden geht.

Der wichtigste Preis des Filmfestivals Cannes geht nach Schweden. Die Goldene Palme geht an die schwedische Gesellschaftssatire «The Square» von Ruben Östlund. Die Jury unter Präsident Pedro Almodóvar verlieh den Hauptpreis damit erstmals an einen Film aus Schweden.

«The Square» erzählt von einem Museumskurator, dessen Leben ausser Kontrolle gerät, als er sein Handy verliert. Regisseur Ruben Östlund wirft dabei Fragen zu Moral, Männlichkeit und Bigotterie der bürgerlichen Schicht auf.

Filmredaktor Michael Sennhauser: 2017 war ein schwacher Jahrgang

«The Square» hat die Goldene Palme gewonnen. Es ist ein wirklich toller Film. Aber er hat nicht die Dichte von «Turist», dem ersten Film von Ruben Östlund, der vor drei Jahren in Cannes zu sehen war.. Genau das war das Problem dieser 70. Ausgabe des Filmfestivals von Cannes.
Auch die grossen Namen wie etwa der Österreicher Michael Haneke oder die ewige Cannes-Favoritin Naomi Kawase aus Japan waren mit Filmen im Wettbewerb, die nicht auf der Höhe ihrer besten Werke waren. Das war auch der Grund dafür, dass es dieses Jahr keine eindeutigen Favoriten gab. Niemand mochte unter diesen Umständen mit Überzeugung auf die Goldene Palme wetten.

Kruger beste Darstellerin

Die Deutsche Diane Kruger gewann den Preis als beste Hauptdarstellerin. Die 40-Jährige wurde für ihre Leistung in Fatih Akins NSU-Drama «Aus dem Nichts» geehrt. Es war ihre erste grosse Rolle in einer deutschen Produktion.

Das Werk erzählt von einem Bombenanschlag, bei dem ein Türke und sein kleiner Sohn sterben. Zurück bleibt die Ehefrau und Mutter. Kruger nahm den Preis sichtlich gerührt entgegen und widmete ihn den Terroropfern und deren Angehörigen.

Preise für Aids-Drama und Historienstück

Mit dem Grossen Preis der Jury, der zweitwichtigsten Auszeichnung des Festivals, wurde das Aids-Drama «120 battements par minute» des Franzosen Robin Campillo gewürdigt, in dem der Schweizer Schauspieler Simon Guélat mitspielt.

Der französische Regisseur erzählt von Aids-Aktivisten zu Beginn der 1990er Jahre, die unter Präsident François Mitterrand um Aufklärung und lebensnotwendige Medikamente kämpfen - ein Plädoyer für Akzeptanz und gleichberechtigtes Miteinander.

Der Jurypreis ging an den Russen Andrej Swjaginzew für sein Familiendrama «Nelyubov (Loveless)». Für die beste Regie vergab die Jury den Preis an die US-Amerikanerin Sofia Coppola für ihr Historienstück «The Beguiled».

Zwei Preise für Lynne Ramsays Thriller

Die Auszeichnung für das beste Drehbuch verlieh die Jury an zwei Filme: Die Griechen Giorgos Lanthimos und Efthimis Filippou gewannen mit dem Psychothriller «The Killing of a Sacred Deer» mit Nicole Kidman und Colin Farrell.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Schottin Lynne Ramsay für das drehbuch zum Thriller «You Were Never Really Here». Hauptdarsteller Joaquin Phoenix wurde ausserdem als bester Schauspieler geehrt.

Die Gewinner von Cannes 2017

Sendung: Radio SRF 4 News, Nachrichten, 20.30 Uhr

70. Filmfestival Cannes

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An der Côte d'Azur fand zum 70. Mal der Wettstreit um die Goldene Palme statt. Hier finden Sie die wichtigen Filme, Hintergründe und Stars.

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