Zehn Jahre Knast wegen Betrug für den millionenschwere James King. 30 Tage Zeit sich auf die harten Zeiten hinter Gitter vorzubereiten. Und ein Mann der ihm dabei helfen kann: sein schwarzer Autowäscher Darnell.
Aber anders als der Millionär James vermutet, war Darnell noch nie im Gefängnis. Doch für 30‘000 Dollar mimt er den krassen Knastcoach, gibt den erfahrenden Knastbruder und treibt das weisse Weichei an seine körperlichen und psychischen Grenzen.
Das stärkste Zitat
Darnell: «Warum denkst du, dass ich im Gefängnis war?» James: «Das ist ganz einfach. Statistische Untersuchungen sind mein Geschäft. Tatsache ist: einer von drei Schwarzen wird einmal in seinem Leben im Gefängnis landen.»
Fakten, die man wissen sollte
«Get Hard» wurde in den Medien – darunter von der renommierten Filmzeitschrift «Variety» – als schwulenfeindlich dargestellt. Anstoss gab unter anderen eine Szene, in der Will Ferrell auf dem Klo einen Mann oral befriedigen soll, dabei extrem angewidert ist und total verstört die Toilette verlässt. Keine Frage, der Film zeigt Schwule als sexbereite Psychos. Aber das ist der Trick des Films. Er spielt mit Klischees, überzieht sie, karikiert sie, geht bis an die Schmerzgrenze und schafft es dadurch die Dummheit von Homophobie aufzuzeigen. Das mag nicht jedem Zuschauer gefallen, ist aber effektiv.
Der Schauspieler
Der Komiker Kevin Hart, der den Knastcoach spielt, fing ganz unten an: sein erster Auftritt als Comedian, ein absoluter Flopp. Statt Applaus und Jubel flogen dem Newcomer Buhrufe und ein angebissenes «Poulet-Flügeli» um die Ohren. Doch der Afroamerikaner liess sich nicht einschüchtern und arbeitete sich hoch. Eine Tellerwäscher-Karriere wie sein Protagonist Darnell in «Get Hard». Mit seiner Performance in dieser Komödie ist er im Hollywood-Himmel angekommen.
Das Urteil
«Get Hard» ist eine sozialkritische Komödie, in der Kevin Hart und nicht Will Ferrell die Hauptrolle spielt. Der Film spielt mit Rassenklischees, bricht die Vorurteile, die Weisse über Schwarze haben. Damit spricht der Film eine aktuelle Debatte in den USA an und zeigt auf, dass 50 Jahre nach Martin Luther King und seiner Bürgerrechtsbewegung Rassismus in den USA immer noch virulent ist.
Kinostart: 07.05.2015