1. Le Grand Bleu (Luc Besson, 1988)
Wer so tief taucht wie die Jugendfreunde und Freitaucher Jacques und Enzo weiss: Ganz unten wird das «Grosse Blau» des Meeres dunkel und einsam. Trotzdem verfallen sie dem Rausch der Tiefe und steigern sich in einen Wettlauf gegen ihre Grenzen – und gegeneinander. Ehrgeizig ging Luc Besson, der vor seiner Karriere als Regisseur als Tauchlehrer gearbeitet hatte, dem Thema Tauchen auf den Grund: Jean Reno und Jean-Marc Barrr erhielten für die Unterwasser-Szenen keine Doubles. Dafür Training bei Jacques Mayol, von dessen Tauchrekorden die Geschichte inspiriert ist.
2. Mar Adentro (Alejandro Amenábar, 2004)
Ein Sprung ins Wasser bricht dem Dichter Ramón Sampedro das Genick: Vom Hals abwärts gelähmt, will er nicht mehr leben. Für seinen Wunsch «in Würde zu sterben» kämpft er jahrezehntelang gegen Widerstände. Aufwühlend und berührend: Dass der Film auf einer wahren Geschichte basiert, ist dem nicht gerade abträglich. Dass Javier Bardem die Hauptrolle spielt auch nicht.
3. Les Quatre Cents Coups (François Truffaut, 1959)
Mit einem Schlag wurde Francois Truffaut mit seinem ersten Film «Les Quatre Cents Coups» bei einem grösseren Publikum berühmt. Der Film erzählt die Geschichte eines tapferen Jungen, der sich als Junge in Paris durchschlägt. Das Meer spielt eigentlich keine Rolle – bis es einem in einer wunderbaren Szene dem Atem raubt.
4. Darbareye Elly (Asghar Farhadi, 2009)
Es sollte ein feuchtfröhliches Wochenende werden – bis die Stimmung kippt. In «Alles über Elly» mieten Freunde mit Kind und Kegel ein Haus am Meer. Auch die Erzieherin der einen Tochter, Elly, ist beim Ausflug mit dabei. Als sie mit den Kindern spielt, passiert ein Unglück. Elly verschwindet – taucht sie wieder auf? Ein grossartig gespieltes und manchmal unerträgliches «Huis Clos» am Strand.
5. The Life Aquatic with Steve Zissou (Wes Anderson, 2004)
Auch wenn er abtauchen muss: Wes Anderson wird es nie zu bunt. «The Life Aquatic» begleitet eine schräge Tiefseetauchertruppe auf einer Expedition. Schräger Kopf der noch skurrileren Truppe: die Ozeanographie-Koryphäe Steve Zissou, gespielt von Bill Murray. Witzig, detailverliebt, schräg: Die fabelhafte Welt von Wes Anderson – auch Untersee ein Genuss.
6. De Rouille et d’Os (Jacques Audiard, 2012)
Stéphanie (Marion Cotillard) bändigt Orcas an der Côte d’Azur. Doch die gezähmten Tiere sind nicht so zahm: Stéphanie verliert bei einem Unfall beide Beine. Boxer Ali ist in der schweren Zeit ihr Anker. Gemeinsam kämpfen sie sich wortwörtlich durch eine raue Zeit. Ein Drama, das an die Knochen geht, aber jede Minute Qual wert ist.
7. Life of Pi (Ang Lee, 2012)
Ein bengalischer Tiger und ein junger Mann sind die einzigen Überlebenden eines Schiffsbruchs. 227 Tage sind sie gefangen auf einem kleinen Rettungsboot. Das Kammerspiel auf hoher See hat Ang Lee nach einem Bestseller von Yann Martel verfilmt. Die Buchvorlage ist besser, auf der Leinwand ist es «grossartiger Kitsch in 3D».
Wir wollen mehr Meer: Welche Filme, in denen das Meer eine Rolle spielt, fehlen auf der Liste? Die Kommentspalte steht für Ihre Vorschläge offen.