Opernführer - Drei Dinge über Händels Opern, die Sie noch nicht wussten
Händel als Komponist mit Gespür und Geschäftssinn, fliegende Fische jagen halbnackte Sirenen, und was Michael Jackson mit den Kastraten verbindet. Drei Trivia zu Händels Opern.
Händels zweiter Hit neben «Ombra mai fu» (aus «Serse») ist mit «Lascia ch'io pianga» ebenfalls eine langsame und gefühlvolle Arie. Sie ist nicht nur wunderschön, sondern zeigt Händel als gewieften Recyclingprofi: Ganze vier Mal verwendet er diese Arie, stets leicht modifiziert. Das zeugt nicht nur von seinem Gespür fürs Publikum, sondern auch von Geschäftssinn. Händel war selbständiger Operndirektor; der Output musste stimmen, damit die Kasse klingelte. Er verwendete die Arie in: «Almira» als Tanzsatz, als «Lascia la spina» im Oratorium «Il Trionfo del Tempo», als «Lascia ch'io pianga» in «Rinaldo» und schliesslich verkürzt in «Giove in Argo».
Die Kastraten waren die ersten Superstars in Europa. Sie füllten die Klatschspalten der Zeitungen und ernteten bedingungslose Verehrung. Händels Stars sangen in hoher Lage, weil sie als bedauernswerte Jungen vor der Pubertät kastriert wurden und gar nie den Stimmbruch bekamen. Michael Jackson dagegen behielt auch nach dem Stimmbruch seine helle, knabenhafte Stimme und benutzte manchmal das Falsett wie die heutigen Countertenöre. Die verwirrende Wirkung der Kastraten – weder Mann noch Frau – kennen wir aus historischen Beschreibungen. Jacksons Androgynität hingegen haben wohl die meisten noch vor Augen oder im Ohr.
Die Bühne spielt verrückt
Händels Opern erzählen keine stringenten Geschichten, sondern sind Puzzles aus musikalischen und bühnentauglichen Versatzstücken. Ihre abstrusen Handlungen laden ein, virtuelle Welten zu erschaffen, in denen scheinbar nichts zusammenpasst. Das ist ein Fressen für den britischen Ausstatter und Regisseur Nigel Lowery. Bei ihm ist Julius Cäsar ein Comicheld und führt einen wirklich grossen Dinosaurier an der Leine. Ein palästinensischer Selbstmordattentäter wankt neben Kreuzritter Rinaldo über die Bühne. Fliegende Fische tummeln sich mit halbnackten Sirenen auf Videoleinwänden. Das und noch viel mehr denkt sich Lowery für Händel aus. Vor 25 Jahren wurde er dafür brutal ausgebuht, heute ist der Brite der Händel-Regisseur schlechthin und gefragt wie nie – für seinen Mut und Witz und seine fundierten Kenntnisse der Epoche.
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