Ein Saxofon-Solo in einem Rock-Song ist seit den 1950er-Jahren ein Archetyp: Nach zwei Strophen Gesang tritt der Mann mit dem goldenen Horn ins Scheinwerferlicht. Er hat nur acht Takte, um ein Statement zu machen. Von den Rolling Stones bis zu Billy Joel: Fünf Sax-Soli, die einen weghauen.
Lou Reed machte in seinem Song «Walk on the Wild Side» fünf Transvestiten und Homosexuelle aus dem Dunstkreis von Andy Warhol unsterblich. Er sang von Oralsex und Drogen und tänzelte mit seinem Sprechgesang über einen luftigen Beat. Im Fade-out des Songs tritt Ronnie Ross mit seinem Bariton-Saxofon auf wie der coole Ledermacker auf dem Kiez. Sein Solo wurde zum Klassiker des Genres.
Bei den Rolling Stones geben die krachenden Riffs von Keith Richards' Gitarre und der oft eigenwillige Gesangsstil von Mick Jagger den Ton an. Für Firlefanz irgendwelcher Art hat es da wenig Platz. Der texanische Tenorsaxofonist Bobby Keys schaffte es allerdings, mindestens zu einem inoffiziellen Bandmitglied zu werden. In «Brown Sugar» blies er ein Solo wie ein röhrender Hirsch, was ihm sogar den Kosenamen «Mr. Brown Sugar» eintrug.
Wenigstens eine Ballade gehört mit in die Auswahl. Billy Joels «Just the Way You Are» ist ja nicht wirklich ein Rock-Knaller. Aber Phil Woods Alt-Solo ist ein absolutes Highlight der Gattung Saxofon-Solo in der Popmusik. Im Fade-out setzt er eine Linie schöner als die andere. Das klingt wie geschrieben, ist aber wirklich ein improvisierter, erster Versuch. Produzent Phil Ramone soll übrigens versucht haben, Phil Woods zu einem zweiten Versuch zu überreden. Er biss aber auf Granit. Zum Glück!
Tenorsaxofonsolisten kriegen in der Regel einen Platz von acht oder 16 Takten, um sich in Szene zu setzen. Donald Fagen und Walter Becker, die beiden Querköpfe von Steely Dan, setzten auch dieses Naturgesetz ausser Kraft. In «West of Hollywood» vom Album «Two Against Nature» liessen sie den hochvirtuosen Chris Potter von der Leine. Und der lässt die Linien sogleich sprudeln, dass es eine Freude ist. Vor lauter Freude über dieses solistische Feuerwerk vergassen auch Fagen und Becker das Schwenken einer Zielflagge. Und ehe man sichs versieht, sind 8 Minuten und 21 Sekunden vergangen.
Der Tenorist Dick Parry durfte auf Pink Floyds legendärem Album «The Dark Side of the Moon» gleich in zwei Songs solieren: «Us and Them» und «Money». In «Money» hat er sogar eine ganze Minute Auslauf, um sich auszutoben. Sein Pech ist allerdings David Gilmores Gitarrensolo, welches unmittelbar anschliesst – und in Sachen Intensität und Prägnanz nochmals eins draufsetzt.
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