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SRF Purple Nights Wenn die Klassik in den Ausgang geht

Klassisch ist das Konzert der ersten «SRF Purple Nights». Nicht jedoch der Ort: der Club Hive in Zürich.

Das erste Konzert der «SRF Purple Nights» – Strawinsky und Bach – findet im Zürcher Hive statt, einem Club. Die Zuschauer nippen an Wasser, Bier, Aperol Spritz und machen Fotos mit dem Handy als der Violinist Sebastian Bohren und der Pianist José Gallardo die Bühne betreten. Die Musik beginnt und die Handys bleiben an.

Ein Mann spielt Violine auf der Bühne, daneben ein weiterer Piano.
Legende: Sebastian Bohren (rechts) und José Gallardo spielen im Hive. SRF/Sandra Blaser

Mit Bier im klassischen Konzert

Nach wenigen Takten treten Ort und Smartphone in den Hintergrund und die Zuschauer tauchen ein in die Welt von Igor Strawinskys Divertimento für Violine und Klavier, Johann Sebastian Bachs Fuge aus der Sonate für Violine solo und Fritz Kreislers Liebesleid für Violine und Klavier.

«SRF Purple Nights»

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Am 23. März traf Klassik auf Clubwelt: An der ersten «SRF Purple Nights» im Zürcher Club Hive spielte neben Sebastian Bohren der Elektro-Klassik-Pianist Francesco Tristano aus Luxemburg. Danach legen Grüter & Bürgin von Radio SRF 3 auf. Die Tickets fürs Konzert wurden exklusiv verlost.

«Ohne Bach gäbe es keinen Techno»

Nach 30 Minuten folgt ein kleiner Umbau und der Auftritt des Pianisten Francesco Tristano. Dass der zweite Teil des Konzertabends ein wenig anders wird, ist schnell klar. Auf der Bühne stehen nun Flügel, Keyboard, Mini-Moog, Laptop und andere technische Gerätschaften.

Francesco Tristano hat als Jungstudent in New York an der renommierten Julliard School klassisches Klavier studiert und zugleich den Detroit Techno kennengelernt. Er lebt beide Genres.

«Ich habe nie versucht, mir ein Genre einzuverleiben und bewusst mit dem klassischen zu verbinden. Ich war einfach immer ich selber. Ausserdem gäbe es auch keinen Techno ohne Bach. Es gibt keine Grenzen.»

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- «Recomposing» ist das Zauberwort: Werke von Bach bis zu Steve Reich, von Vivaldi bis Pierre Boulez werden neu interpretiert – von Francesco Tristano und weiteren Künstlern der Clubmusikszene.

- Bis zum Morgengrauen tanzte Sebastian Bohren früher im Hive. Für die «SRF Purple Night» steht er wieder im Zürcher Club – mit der Geige.

Andere Reize für das Publikum

Tristano ist überzeugt, dass sich seine Neugier auch aufs Publikum abfärbe. Durch ihn könne das Publikum ein Interesse für andere Musikgenres entfalten.

Francesco Tristano spielt an den «SRF Purple Nights» im Hive Stücke von Johann Sebastian Bach, Frescobaldi, Rameau und eigene Stücke.

Wobei seine Eigenkompositionen sich oft an Werke klassischer Musik anlehnen. Es sind Neukompositionen alter Stücke – Schmelztiegel von Klavier und elektronischen Klängen.

Die «SRF Purple Nights» kommen wieder

Der Abend am 23. März war der Auftakt einer Eventreihe. «SRF Purple Nights» bieten scheinbar gegensätzlichen Musikstilen eine Plattform, aufeinander zu treffen und sich zu verbinden.

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