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Suchtprävention mal anders YouTuber nehmen Drogen – und der Staat bezahlt dafür

Auf dem YouTube-Kanal Drugslab nehmen junge Leute Drogen vor laufender Kamera. Der YouTube-Kanal ist Teil des öffentlich-rechtlichen Jugendsenders BNN.

Worum geht's?

Auf dem YouTube-Kanal Drugslab werden jeden Freitag um 17 Uhr Drogen getestet. Die Hosts sind zugleich die Versuchskaninchen.

Einer probiert immer die Droge vor der Kamera aus und eine zweite Person ordnet gleichzeitig Wirkung und Risiken ein. Während der Sendung werden Tipps gegeben zum Umgang mit der spezifischen Droge – und auch der Hangover am Folgetag wird dokumentiert.

Screenshot

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Die Vorschläge, welche Drogen getestet werden sollen, kommen von der YouTube-Community. Der Kanal ist seit über einem Jahr aktiv und erfolgreich.

Drugslab ist eine Erweiterung der Sendung «Spuiten en Slikken» (Spritzen und Schlucken) vom Jugendsender BNN.

BNN wiederum ist Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den Niederlanden. Somit wird der Kanal vom Staat mitfinanziert.

Warum ist's interessant?

Das Konzept von Drugslab ist unkonventionell. Neu ist auch, dass diese Form des öffentlichen Drogentests von einem öffentlich-rechtlichen Jugendsender unterstützt wird.

Drugslab am Media Future Day

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Das Team von Drugslab wird am 27. September 2017 am Media Future Day des tpc in Zürich über das Projekt sprechen.

Denn viele der getesteten Drogen sind auch in den Niederlanden illegal. Doch dank der liberalen Drogengesetze in den Niederlanden machen sich weder der Sender noch die Hosts des Kanals Sorgen, dass rechtliche Schritte gegen sie eingeleitet werden.

Die Macher Rens Polman, Nellie Benner und Bastiaan Rosman wollen mit den Videos aufklären. Sie sind überzeugt davon, dass sie alles «im Sinne der Wissenschaft» tun.

Nellie Benner vom Drusglab-Team ist überzeugt: Wer Drogen nehmen will, wird es tun. Deshalb sei es wichtig, nicht die Augen zu verschliessen, sondern darüber zu sprechen. Das Angebot richtet sich deshalb auch an die Eltern von jugendlichen Konsumenten.

Kritische Stimmen kommen in der Sendung nicht zu Wort. Trotzdem sind die Macher von Drugslab überzeugt: Die Sendung sei keine Verherrlichung von Drogen. Der Slogan heisst aus diesem Grund auch: «Wir nehmen Drogen, damit ihr sie nicht nehmen müsst.»

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