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Martina Mousson: «Chancen für ein Ja sind sehr viel höher»
Aus News-Clip vom 14.09.2021.
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Zweite SRG-Umfrage «Ehe für alle» bleibt auf Kurs – trotz leichtem Gegenwind

  • Trotz leichter Verluste erhält die «Ehe für alle» weiterhin deutliche Zustimmungswerte. 63 Prozent sagen Ja zur Vorlage, 35 Prozent Nein.
  • Über den Kampagnenverlauf gelang es der Gegnerschaft jedoch Boden gut zu machen. 
  • Eine Ablehnung der «Ehe für alle» am 26. September wäre aber eine Überraschung.

«Die Frage der Regenbogenfamilien liefert Stoff für Diskussionen», lautete das Verdikt von Politologin Martina Mousson nach der ersten SRG-Umfrage zur «Ehe für alle». Und tatsächlich kreiste die Debatte an Podiumsdiskussionen, im Blätterwald und auf den sozialen Medien zuletzt um ebendiese Frage: Sollen gleichgeschlechtliche Paare künftig Kinder adoptieren oder per Samenspende zeugen dürfen?

Nein zur Initiative Kapitalbesteuerung

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Legende: keystone

Die Juso-Initiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern» hat gemäss SRG-Umfrage seit Beginn des Abstimmungskampfes viel Zustimmung verloren. Zurzeit sprechen sich 57 Prozent der Befragten dagegen aus, 37 Prozent dafür. Zum Artikel

Dabei finden satte 70 Prozent ganz grundsätzlich: Die Zeit ist reif für die «Ehe für alle». «Diese wird weitum als überfälliger Schritt Richtung Gleichstellung anerkannt, und diese Haltung befördert ein Ja zur konkreten Gesetzesvorlage», schreibt das Forschungsinstitut gfs.bern, das die Umfrage im Auftrag der SRG SSR durchgeführt hat.

Kontroverser wird allerdings die Frage des Kindeswohls diskutiert: Ein Nein wird am stärksten von der Ansicht getragen, dass einzig die Verbindung von Mann und Frau die Fähigkeit zur Weitergabe von Leben habe und daher zu schützen sei.

Freikirchler und SVP-Basis dagegen

Ungewöhnlich bei einer Vorlage, die von Bundesrat und Parlament unterstützt wird: Im Kampagnenverlauf ist die Zustimmung zur Initiative von 69 auf 63 Prozent gesunken. «Die gegnerische Kampagne arbeitet mit sehr starken und emotionalen Sujets, das hat doch den einen oder anderen berührt», sagt Mousson zu dieser atypischen Entwicklung.

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Mousson: «Gegner arbeiten mit emotionalen Sujets»
Aus News-Clip vom 14.09.2021.
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Insbesondere Menschen, die christlichen Freikirchen angehören, standen der Vorlage von Beginn weg eindeutig ablehnend gegenüber und tun das auch weiterhin. Die «Ehe für alle» sei denn auch ganz klar eine Konfessionsfrage, sagt die gfs-Forscherin.

Im Parteienspektrum ist die Vorlage insgesamt breit abgestützt – mit einer Ausnahme: Trotz parteiinternem Pro-Komitee haben die SVP-Delegierten die Nein-Parole zur «Ehe für alle» herausgegeben. Das entspricht offensichtlich auch der Befindlichkeit an der Basis.

Skepsis erreicht politische Mitte

Die gegnerischen Argumente überzeugen nun etwas breiter als noch vor einem Monat. Die Kinder- und Samenspendefrage polarisiere stark, sagt Mousson. Die Bedenken erreichen auch die FDP- und Mitte-Anhängerschaft. «Es gibt eine Polemik rund um diese Fragen, und diese Kampagne der Gegner hat Strahlkraft bis in die politische Mitte.»

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Mousson: «Gegner arbeiten mit emotionalen Sujets»
Aus News-Clip vom 14.09.2021.
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Dazu kommt ein Generationengraben: Die jüngere Generation der Stimmberechtigten stimmt der «Ehe für alle» mit ganzen 75 Prozent zu, bei der älteren Generation sind nur 53 Prozent dafür. Auch Frauen unterstützen das Anliegen sehr viel deutlicher als Männer (71 Prozent gegenüber 56 Prozent).

Trotz der Skepsis in gewissen Bevölkerungsgruppen: Die «Ehe für alle» ist auf Kurs. Ganz ausschliessen lässt sich ein Nein am 26. September zwar nicht. «Die Chancen für ein Ja sind aber sehr viel besser», bilanziert Mousson.

Datenerhebung und Stichprobengrösse

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Die Umfrage ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 1. und 9. September 2021 durchgeführt worden. Insgesamt wurden die Antworten von 13’261 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Telefonisch befragt wurden 1206 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt.

Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt ± 2.8 Prozentpunkte. Bei 1206 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

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«Ehe für alle» verliert leicht – Initiative Kapitalsteuerung vor Ablehnung
aus HeuteMorgen vom 15.09.2021. Bild: Keystone
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Heute Morgen, 15.09.2021, 06 Uhr

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