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International Der dritte Bush will ins Weisse Haus

Ein Bush hat Ambitionen aufs Präsidentenamt. Aber nicht George W. oder George sen., die beiden waren bereits die mächtigsten Männer der Welt, sondern Jeb Bush, einstiger Gouverneur von Florida und jüngerer Bruder von George W. Bush.

«Ich werde die Möglichkeit, als Präsident zu kandidieren, aktiv ausloten.» Was der 61-jährige Jeb Bush da auf Facebook und Twitter schreibt, tönt leicht gestelzt und noch sehr hypothetisch. Doch dieser Eindruck täuscht. Es ist die Formulierung, die Politiker in den USA wählen, wenn sie sagen wollen: Ja, ich will ins Weisse Haus!

Die Ankündigung des früheren Gouverneurs von Florida hat sich abgezeichnet. Er selber hat gesagt, er wolle bis Ende Jahr eine Entscheidung fällen. Damit will ein dritter Bush die Geschicke der Vereinigten Staaten leiten. Nur acht Jahre nach dem unrühmlichen Abgang von Bruder George W. – das mag viele in Europa erstaunen.

Präsidentenamt war für ihn vorgesehen

In den USA ist der Name Bush allerdings längst nicht mehr derart kontaminiert, dass eine Kandidatur ausgeschlossen wäre. Vater George Herbert Walker Bush wird inzwischen nicht nur in der Republikanischen Partei als einer der fähigsten Präsidenten der jüngsten Vergangenheit angesehen. Und George W. wagt sich auch wieder vermehrt in die Öffentlichkeit. Vor allem aber ist Jeb kein W.: Er gilt als intelligent, als einer, der führt und sich nicht führen lässt. Jeb war innerhalb des Bush-Clans immer als Präsident vorgesehen – bis ihm sein Bruder W. zuvor kam.

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Ein Bush als Nummer 45?
aus Echo der Zeit vom 16.12.2014. Bild: Reuters
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 53 Sekunden.

Dass Jeb Bush kandidiert, ist auch eine gute Neuigkeit für die Republikanische Partei. Er ist kein Extremist, operiert nicht am rechten Rand und will einen Kurs fahren, hinter dem auch unabhängige Wähler stehen können. Bildung ist Jeb Bush wichtig. Und die Einwanderungsreform. Columba, seine Frau, stammt aus Mexiko.

Punkte bei der hispanischen Bevölkerung

Seine drei Kinder und auch er reden fliessend Spanisch. Jeb Bush hat zwar Obamas Alleingang beim Einwanderungsrecht kritisiert. Aber genauso ging er vor einigen Monaten mit seiner eigenen Partei ins Gericht. Er sagte, viele illegale Immigranten kämen in die USA als Akt der Liebe, weil ihre Familien hier seien – sie sollten deshalb anders behandelt werden als etwa jene, die ihre Visa-Zeit übertreten. Das gab einige Buh-Rufe im konservativen Lager, aber viel Anerkennung bei den Hispanics, ohne die es immer schwieriger wird, eine Präsidentenwahl zu gewinnen.

Jeb Bush ist der erste Republikaner, der sich aus der Deckung wagt. Andere werden kommen. Er hat laut neuen Umfragen derzeit die besten Chancen, 2016 am Parteitag tatsächlich nominiert zu werden.

Gut möglich, dass er gegen die demokratische Kandidatin Hillary Clinton antreten muss. Diese überlegt sich offiziell zwar immer noch, ob sie antreten will oder nicht. Doch je länger sie sich ziert, desto unwahrscheinlicher wird es, dass sie sich künftig nur noch um ihre Enkelin kümmert.

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