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International Die unheimlichen Verbindungen der Terroristen

Fingerabdrücke, DNA-Spuren, gemeinsame Reisen. Allmählich setzen Fahnder das Puzzle der Terrorverbindungen in Belgien und Frankreich zusammen. Eine Übersicht zum Netzwerk der Terroristen.

Gemeinsame Reisen, verdächtige Überweisungen, Fingerabdrücke und DNA-Spuren. Die Ermittler finden immer mehr Verbindungen zwischen den Anschlägen von Brüssel und Paris. Hier ein Überblick zum Terror-Netzwerk:

Portrait von Mohammed Abrini
Legende: Mohammed Abrini soll ein Vertrauter von Salah Abdeslam gewesen sein. Keystone

Mohamed Abrini:

  • Der 31-jährige Belgier wird nach monatelanger Fahndung am 8. April festgenommen. Einen Tag nach seiner Festnahme gestand Abrini, der «Mann mit dem Hut» zu sein. Nach ihm wurde als dritter Terrorverdächtiger der Terror-Attacken am Brüsseler Flughafen gefahndet.
  • Abrini wurde schon wegen mutmasslicher Beteiligung an den Anschlägen in Paris mit 130 Toten gesucht. In den Tagen vor den Attacken war er in Frankreich an der Seite des Terror-Verdächtigen Salah Abdeslams unterwegs. Er hatte mit diesem eine Unterkuft der Terroristen im Pariser Vorort Alfortville gemietet.
  • Er war zwei Tage vor den Attentaten gemeinsam mit dem inzwischen festgenommenen Salah Abdeslam an einer Tankstelle im französischen Ressons an der Autobahn nach Paris gefilmt worden. Er sass am Steuer eines Renault Clio, der bei den Anschlägen in Paris benutzt worden sein soll.
  • Am Abend der Anschläge von Paris soll er nach Angaben der Familie aber in Brüssel gewesen sein.

Salah Abdeslam:

  • Der 26-jährige Franzose war bis zu seiner Festnahme in der Brüsseler Stadtgemeinde Molenbeek am 18. März monatelang der meistgesuchte Staatsfeind in Belgien. Er sitzt seither in Haft – und dürfte eine Schlüsselfigur der Anschläge sein.
  • Abdeslam soll Fingerabdrücke auf einem Wasserglas in der Wohnung hinterlassen haben, die Khalid el Bakraoui (27) im Stadtteil Forest gemietet hatte – eine Woche nach der Polizeiaktion dort sprengte sich Khalid El Bakraoui in der Brüsseler Metro in Luft, sein Bruder Ibrahim (30) zündete eine der Bomben am Flughafen.
  • Abdeslam fuhr nach Erkenntnissen der Ermittler mit Attentätern aus Belgien zu den Anschlägen mit 130 Toten in Paris. Am 13. November kamen sein Bruder Brahim, der mutmassliche Organisator Abdelhamid Abaaoud und sieben weitere Terrorverdächtige ums Leben kamen.
  • Abdeslam hat demnach auch ein Auto gemietet, das sechs Wochen zuvor anhand der Navigationsdaten im süddeutschen Ulm geortet wurde. Dort soll er nach Informationen der dpa aus Sicherheitskreisen drei Männer abgeholt und nach Brüssel gebracht haben. Darunter könnte ein Mann sein, dessen Ausweis später in dem Haus in Forest gefunden wurde.
  • Abdeslam übernachtete bei einer anderen Reise am 10. September 2015 mit zwei anderen Männern in der Autobahnraststätte Geiselwind. Auch die bayerische Polizei hat Abdeslams Aufenthalt in einem Gasthof in Unterfranken bestätigt. Er kam damals aus Ungarn und Österreich.

Najim Laachraoui:

  • Der Elektromechaniker aus der Brüsseler Gemeinde Schaerbeek gilt als Bombenbauer der Attentäter. Sprengstoff, der in Paris verwendet wurde, soll seine DNA getragen haben.
  • Der 24-jährige Laachraoui starb wie Ibrahim el Bakraoui als Selbstmordattentäter am Brüsseler Flughafen. 2013 soll er sich in Syrien als einer der ersten belgischen Dschihadisten der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben.
  • Unter dem falschen Namen Soufiane Kayal fiel Laachraoui im September 2015 zusammen mit Salah Abdeslam und Mohamed Belkaid, der bei der Polizeiaktion in Forest ums Leben kam, Kontrolleuren an der ungarisch-österreichischen Grenze auf.

Ibrahim el Bakraoui:

  • Der verurteilte Gewaltkriminelle wurde im Sommer 2015 an der türkisch-syrischen Grenze aufgegriffen und nach Amsterdam geschickt – im gleichen Flugzeug sass der Salafist Samir E., der am Donnerstag unter dem Verdacht der «Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat» in Düsseldorf festgenommen wurde.
  • El Bakraoui (29) sprengte sich mit Najim Laachraoui am Brüsseler Flughafen in die Luft. Ihr Komplize, der zunächst entkommen konnte, soll der am Freitag unter Terrorverdacht in Brüssel festgenommene Fayçal Cheffou sein.

Khalid el Bakraoui:

  • Der jüngere Bruder von Ibrahim el Bakraoui zündete nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft die tödliche Bombe in der Brüsseler Metro. Der 27-Jährige mietete unter Tarnnamen die Wohnung in Forest und ein Haus in Charleroi, in dem die Attentäter sich vor den Anschlägen von Paris aufgehalten haben sollen.
  • Sein Name fand sich gemäss «Spiegel»- und dpa-Informationen in einer Kurznachricht auf dem Handy eines Marokkaners. Dieser war aus Brüssel kommend am Mittwochabend auf dem Bahnhof in Giessen festgenommen worden. Er trug Papiere bei sich, die eine Verletzung vom 18. März dokumentierten – dem Tag, an dem Salah Abdeslam in Brüssel festgenommen wurde. Der Marokkaner war illegal in der Schengen-Zone. Laut der Bundesanwaltschaft gibt es aber keinerlei belastbare Hinweise darauf, dass der Marokkaner etwas mit den Anschlägen in Brüssel zu tun hatte.

Osama Krayem:

  • Der Schwede wurde von den belgischen Behörden als Begleiter des Brüsseler Metroattentäters Khalid el Bakraoui identifiziert. Auch beim Einkauf der Taschen, die die Terroristen bei den Anschlägen nutzen, soll er dabei gewesen sein.
  • Osama Krayem war unter dem falschen Namen Naïm el Hamed unterwegs und hielt sich im vergangenen Jahr in Deutschland auf. Dort wurde er in Ulm gefilmt, als er in das Auto von Abdeslam stieg.
  • Davor verliess Krayem die schwedische Stadt Malmö, um sich dem IS in Syrien anzuschliessen

Abdelhamid Abaaoud:

  • Der mutmassliche Drahtzieher der Anschläge von Paris soll nach Angaben des griechischen Nachrichtensenders Skai eine Wohnung in Athen gemietet haben, in der die Polizei im Januar 2015 Pläne für einen Anschlag auf den Brüsseler Flughafen gefunden hat. In einer anderen Wohnung in Athen habe die Polizei damals einen 33-Jährigen festgenommen, den Griechenland nach Belgien überstellte.
  • Der 28-jährige Belgier Abaaoud kam am 18. November 2015 beim Einsatz eines Spezialkomandos in Saint-Denis bei Paris nach den Attentaten ums Leben.
  • Abaaoud hatte seinen damals 13-jährigen Bruder Younes nach Syrien entführt, wo er sich dschihadistischen Kämpfern anschloss. Abaaouds Name wird mit etlichen Terrorverdächtigen in Verbindung gebracht.

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