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International Dunkelgelbe Karte für Russland

Die Disziplinarkommission der Uefa hat EM-Teilnehmer Russland für die Fan-Ausschreitungen im Stadion von Marseille bestraft: Bei weiteren Ausschreitungen fliegt Russland aus dem Turnier – zudem muss der Verband 150'000 Euro Busse zahlen.

Das Uefa-Urteil in Kürze:

  • Geldstrafe von 150'000 Euro
  • die russische Mannschaft wird im Wiederholungsfall sofort aus dem EM-Turnier ausgeschlossen
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Die Uefa duldet keine Ausschreitungen
aus SRF 4 News aktuell vom 14.06.2016.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 4 Sekunden.

Die Disziplinarkommission der Europäischen Fussball-Union (Uefa) hat den russischen Verband (RFS) nach den Ausschreitungen im Spiel gegen England am vergangenen Samstag gebüsst.

Ab sofort spielt Russland auf Bewährung. Sollte es wieder zu Krawallen der russischen Fans im Stadion kommen, wird die russische Nationalmannschaft vom Turnier ausgeschlossen. Diese Uefa-Anweisung gilt bis zum Ende des Turniers (10. Juli). Zudem muss der RFS eine Geldstrafe in Höhe von 150'000 Euro zahlen.

«Völlig inakzeptabel»

Russland spielt am Mittwoch in Lille gegen die Slowakei. Das letzte russische Gruppenspiel gegen Wales findet dann kommenden Montag in Toulouse statt.

Sogar die politische Führung des Landes sieht sich zu einem Aufruf an die Fans gezwungen. Die Ausschreitungen seien «völlig inakzeptabel», hiess es. Der Kremlsprecher appellierte an die russischen Fans, sich strikt an geltende Gesetze zu halten.

Englische Medien berichten, dass sich unter den 150 Fans, die laut Staatsanwaltschaft die Randale in Marseille angezettelt hatten, auch bekannte Neonazis befanden.

Zudem soll Alexander Schprygin, Präsident der Allrussischen Fan-Vereinigung und Mitglied der rechten Szene in Russland, mit einer offiziellen Uefa-Akkreditierung als Teil der russischen Delegation in Frankreich sein.

Video
Hooligans: Gekommen, um zu prügeln
Aus 10 vor 10 vom 14.06.2016.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 16 Sekunden.

Ein Engländer in Lebensgefahr

Am Samstag hatten unmittelbar nach dem Abpfiff des 1:1 im Stade Velodrome russische Hooligans einen englischen Block gestürmt und die gegnerischen Fans angegriffen. Mehrere Menschen, darunter auch Kinder, flüchteten in den Innenraum.

Zuvor hatte es in Marseille schwere Ausschreitungen gegeben, bei denen mindestens 35 Personen verletzt worden waren. Ein Engländer befindet sich weiterhin in kritischem Zustand.

Einschätzung von SRF-Russland-Korrespondent David Nauer

Image-Desaster für Russland

Die Busse ist zu verkraften. Der drohende Ausschluss von der EM wiegt schon schwerer. Wenn russische Fans noch einmal in einem Stadion prügeln, muss die Sbornaja, wie die Mannschaft im Volksmund heisst, die Koffer packen. Am schlimmsten aber ist der Imageschaden für Russland. Das Land hat Millionen investiert, um wieder als Sportgrossmacht wahrgenommen zu werden. Die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014, die Eishockey WM dieses Jahr – und die nächste Fussball-WM 2018 soll ebenfalls in Russland stattfinden. Doch so recht gelingen will diese Charme-Offensive nicht: Gegen russische Sportler hat es in den letzten Monaten massive Doping-Vorwürfe gegeben. In Sotschi sollen gar die russische Anti-Dopingagentur sowie der Inlandsgeheimdienst in ein organisiertes Doping-Betrugsschema verwickelt gewesen sein. Jetzt die Busse der Uefa. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass russische Fans gewalttätig werden. Schon bei der letzten EM 2012 gab es ähnliche Vorfälle. Warum die russischen Behörden nicht aktiver gegen aggressive Fans vorgehen, bleibt ein Rätsel. Eine angesehene Sportgrossmacht wird man so nicht.

Russen droht Ausweisung

Box aufklappen Box zuklappen

Die französische Polizei stoppte am Dienstag bei Cannes einen Bus mit 29 russischen Fans, denen die Ausweisung droht. Einige der mutmasslichen Hooligans seien in Abschiebehaft gekommen.

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