Mission «Sophia» läuft. Sie besagt, dass seit Mittwoch Soldaten im Mittelmeer gegen Schlepper vorgehen dürfen. Die EU-Kräfte können Schiffe anhalten, durchsuchen und beschlagnahmen.
Mutmasslichen Kriminellen droht neu die Festnahme. Bislang beschränkten sich die Einsatzkräfte darauf, Informationen zu sammeln und schiffbrüchige Flüchtlinge zu retten.
An der Mission beteiligt sich Deutschland mit zwei Kriegsschiffen. Vier weitere kommen von Italien, Spanien, Frankreich und Grossbritannien. In den kommenden Wochen sollen nochmals vier Schiffe dazukommen. Zudem sind sieben Helikopter und Flugzeuge im Einsatz.
Seit Ende Juni 3000 Flüchtlinge gerettet
Der Einsatz, bei dem Boote auch gegen den Widerstand mutmasslicher Schlepper beschlagnahmt werden können, ist auf internationale Gewässer beschränkt. Für einen Einsatz direkt vor der libyschen Küste, wo die meisten Flüchtlingsboote Richtung EU starten, wäre ein UNO-Mandat oder eine Zustimmung der libyschen Regierung notwendig. Beides ist nicht in Sicht.
Die Phase Eins im Kampf der EU gegen Schlepper hatte am 22. Juni begonnen. Dabei wurden die Schlepper-Netzwerke ausgekundschaftet und 16 mutmassliche Menschenschmuggler festgenommen. Vor allem aber konnten mehr als 3000 Flüchtlinge gerettet werden, die meisten von seeuntauglichen Schlauchbooten.
Griechische Polizei zerschlägt Schlepper-Ring
Die griechische Polizei hat derweil erste Erfolge im Kampf gegen Schlepperbanden verbuchen können. Polizisten nahmen zwölf Personen aus Pakistan, Ägypten, Irak und Syrien bei einer Razzia in Wohnungen und anderen Lokalitäten fest. Dabei wurden auch hunderte gefälschte Identitätskarten, Pässe und andere Dokumente beschlagnahmt.
Gemäss griechischer Polizei waren die Schlepper in sechs Einheiten geteilt. Sie halfen Migranten in Flugzeugen, Bussen und Zügen von der Türkei, über die griechischen Inseln nach Mazedonien und Italien zu gelangen. Für gefälschte Registrierungsdokumente verlangten sie rund 3000 Euro pro Person, so die Polizei.
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