«Ich bin eine schlechte Politikerin», behauptet die 55jährige Ruža Tomašić von sich. Trotzdem ist sie in Kroatien, dem jüngsten EU-Mitglied, eine der bekanntesten. 2009 gründete Tomašić die «Kroatische Partei des Rechts – Dr. Ante Starčević (HSP-AS)» und ist seither deren Chefin.
Kroatien sei nur für Kroaten, alle anderen seien Gäste, sagte sie im kroatischen Wahlkampf für das Europa-Parlament vor einem Jahr. Damit provozierte sie den sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Kroatiens: Tomašić sei noch «schlimmer als eine Naturkatastrophe». Was der nationalistischen Tomašić mehr genützt als geschadet hat.
Auf einer konservativen Liste schaffte sie das zweitbesten Landes-Resultat. Obwohl sie bei der Volksabstimmung über die Mitgliedschaft Kroatiens in die EU gegen den Beitritt war, kämpft sie im EU-Parlament nun für die nationalen Interessen ihres Heimatlandes.
Heimkehr nach 25 Jahren in Kanada
Ihr Lebenslauf: ungewöhnlich. Bereits als 15jährige wanderte Ruža Tomašić aus, zu ihrer Schwester nach Kanada. Dort arbeitete sie nach der Polizeiausbildung als kanadische Motorradpolizistin. 25 Jahre lang lebte sie in Kanada, heiratete, zog zwei Kinder auf.
Bei einem Staatsbesuch wurde sie vom damaligen kroatischen Staatschef Franjo Tudjman in Vancouver sozusagen entdeckt – und nach Kroatien zurückgeholt. Das war 1990. Tomašić wurde Chefin von Tudjmans Sicherheitsdienst.
Noch heute fühlt sich Tomašić oft mehr als Polizistin denn als Politikerin: Recht und Ordnung sind ihre obersten Prinzipien.
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