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Anthrax-Proben versehentlich verschickt
Aus Tagesschau vom 28.05.2015.
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International Gefährliche Panne: US-Armee verschickt lebende Anthrax-Erreger

Neun Proben des tödlichen Milizbranderregers wurden an wissenschaftliche Labors verschickt. Nun ist klar: Mindestens ein Labor erhielt lebende Erreger. Die betroffenen Mitarbeiter kamen in ärztliche Behandlung.

Eion Labor mit Untersuchungshandschuhen. Der Raum ist hell erleuchtet.
Legende: Eine Anthrax-Probe wurde nicht genügend bestrahlt. Keystone

Bei der US-Armee sorgt eine Panne mit Proben des tödlichen Milzbranderregers Anthrax für Wirbel. Das Verteidigungsministerium in Washington vermeldete, dass mindestens eine Probe mit lebenden Anthrax-Erregern quer durchs Land geschickt wurde.

Proben der selben Charge gingen demnach in insgesamt neun Bundesstaaten sowie auf einen US-Armeestützpunkt in Südkorea. Dort kamen bis zu 22 Menschen mit der Anthrax-Probe in Kontakt.

Wie es aus dem Pentagon hiess, wurde im März vergangenen Jahres in einem Militärlabor eine Anthrax-Probe bestrahlt, um die Erreger vollends abzutöten. Die Probe sei in neun Teile aufgeteilt und in den folgenden Monaten zu wissenschaftlichen Zwecken an andere Einrichtungen verschickt worden, die die Proben weiter aufteilten und in private Labore verschickten. Eine Probe ging an den US-Luftwaffenstützpunkt im südkoreanischen Osan.

«Keine Fälle von Anthrax-Infektionen»

Tödlicher Brief

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Legende: Keystone

Die USA hatten den tödlichen Milzbrand-Erreger in der Vergangenheit für ein Biowaffenprogramm verwendet. 1975 ratifizierte Washington allerdings einen internationalen Vertrag zum Verzicht auf Biowaffen. Im Jahr 2001 starben in den USA fünf Personen. Sie kamen in Kontakt mit einem anonym verschickten Brief, der den tödlichen Erreger enthielt.

Am Freitagabend habe ein privates Labor die Behörden verständigt, dass aus einer dort eingegangen Probe lebende Anthrax-Bakterien gezüchtet werden konnten, teilte die Gesundheitsbehörde CDC mit

Nach Bekanntwerden dieser Panne würden nun auch die an andere Labore verschickten Proben untersucht, hiess es aus dem Pentagon. Ersten Erkenntnissen zufolge arbeiteten vier Menschen in drei unterschiedlichen Laboren mit Anthrax-Lebendproben, die Betroffenen würden nun vorsorglich gegen mögliche Folgen behandelt.

«Es gibt kein bekanntes Risiko für die breite Öffentlichkeit und es gibt keine Verdachtsfälle oder bestätigte Fälle von Anthrax-Infektionen», erklärte Pentagon-Sprecher Steven Warren.

Luftwaffenstützpunkt in Südkorea abgesperrt

Aus dem ebenfalls belieferten Labor in Südkorea wurde später gemeldet, dass bis zu 22 Mitarbeiter bei einer Schulung mit der Anthrax-Probe in Kontakt gekommen seien. Bislang habe keiner von ihnen über Symptome geklagt, teilte der US-Luftwaffenstützpunkt Osan mit. Das Labor sei sofort nach Bekanntwerden einer möglichen Gefährdung abgesperrt und dekontaminiert worden.

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