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Italien - Rätselhafter Spionageskandal sorgt für Unruhe
Aus Rendez-vous vom 11.01.2017. Bild: Keystone
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Hacker in Italien Geschwisterpaar verschafft sich Insiderwissen von Prominenten

Fünf Jahre lang haben zwei Italiener Daten von Politikern und Prominenten gesammelt. Nun ist die Spionage aufgeflogen.

Das Geschwisterpaar Giulio und Francesca Occhionero hat in den letzten fünf Jahren die Computer und Handys der italienischen Prominenz mit beträchtlichem Erfolg ausspioniert.

Bei 1800 Personen gelangten sie sogar an die Passwörter. Es sei einfacher, aufzuzählen, welche Prominenten nicht ausspioniert wurden, als die lange Liste der Opfer zu publizieren, frotzelt eine italienische Zeitung.

Zu den Ausgehorchten gehören die ehemaligen Premierminister Matteo Renzi und Mario Monti, der Chef der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, Parlamentarier, Manager und selbst ein Kardinal.

Mitglieder der Freimaurerloge

Was der Geschäftsmann und offenbar brillante Ingenieur Giulio Occhionero und dessen Schwester Francesca mit dem Wust an Daten genau anstellten, ist unbekannt. Bekannt ist nur, dass die beiden nun Verhafteten einer Freimaurerloge angehörten.

Die gesammelten Daten von Politikern, Bankern und Managern stellen ein Insiderwissen dar, das sich zum Beispiel an der Börse in bare Münze hätte umwandeln lassen.

Über den Inhalt der geraubten Daten, die sich auf zwei US-Servern befinden, weiss man derzeit ebenfalls nichts. Darum kann nur darüber gerätselt werden, welche Dokumente oder Mails etwa Draghi oder Renzi entwendet wurden.

Nationales Sicherheitsrisiko

Die Ermittler gehen davon aus, dass das Geschwisterpaar auf weitere Helfer zählen konnte. Ohne Hilfe sei es kaum möglich, sich derart viele Daten anzueignen. Diesbezüglich ist mit weiteren Enthüllungen zu rechnen.

Äusserst bedenklich ist, dass es den Dieben gelang, offenbar während Jahren stets mit derselben Hackersoftware Daten zu stehlen. Bei Notenbankchef Draghi etwa gelang der Zugriff über den Mail-Account aus dessen Zeit als Gouverneur der italienischen Zentralbank. Es stellt sich allerdings die Frage, warum dieses Konto, Jahre nachdem Draghi Rom Richtung Frankfurt verlassen hatte, noch aktiv war.

In Italien spricht man von einem nationalen Sicherheitsrisiko. Die Staatspolizei hat den für die Kommunikation zuständigen Chefbeamten entlassen.

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