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International Heilung von HIV bleibt ein frommer Wunsch

Weltweit sind rund 35 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Viele Betroffene hoffen auf Genesung. Doch obwohl die Forschung immer wieder Erfolge erzielt, ist eine Heilung nach wie vor nicht in Sicht. Bei Tuberkulose gibt es dagegen erstmals seit 50 Jahren einen neuen Ansatz.

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In Melbourne hat die Welt-Aids-Konferenz begonnen
aus SRF 4 News aktuell vom 21.07.2014.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 22 Sekunden.

Vor rund 30 Jahren wurde das HI-Virus entdeckt. Trotz grosser Fortschritte in der Medizin folgte nun die ernüchternde Nachricht: Eine baldige Heilung wird es nicht geben. «Eine Heilung für mit dem HI-Virus infizierte Menschen in aller Welt? Das wird noch viele, viele Jahre dauern», sagte Aids-Experte Steven Deeks von der Universität von Kalifornien auf der Welt-Aids-Konferenz in Melbourne.

Es gibt keinen Grund, nicht optimistisch zu sein.
Autor: Françoise Barré-SinoussiVirologin

Die Aidsforschung mache grosse Fortschritte, betonte jedoch die Tagungsvorsitzende Françoise Barré-Sinoussi. «Es gibt keinen Grund, nicht optimistisch zu sein.»

HI-Virus unter dem Mikroskop
Legende: Das Mikroskop-Bild zeigt eine Gruppe von HI-Viren. Keystone

Auch Rückschläge brächten die Forscher entscheidend voran, sagte etwa auch die US-Virologin Deborah Persaud, die das sogenannte Mississippi-Baby betreute. Das Kind galt als funktionell geheilt, bevor plötzlich doch wieder HI-Viren im Blut festgestellt wurden. Die lange virenfreie Zeit sei dennoch ein «spektakuläres Ergebnis», sagte Persaud.

Die permanente Eliminierung der HI-Viren scheitert bislang auch daran, dass sie, in Reservoiren im Körper versteckt, jahrelang schlummern können. In welchen Zellen genau, wissen die Experten noch nicht.

Derweil kritisierte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, dass Medikamente für HIV-Infizierte in vielen Ländern weiter unerschwinglich seien. Betroffen seien nicht in erster Linie die ärmsten Länder, wo die Medikamente pro Person teils nur noch 100 Euro im Jahr kosten. Pharmaunternehmen verkauften die Medikamente in Ländern mit mittleren Einkommen deutlich teurer, zu teuer für viele Patienten, berichtete die Organisation.

Durchbruch im Kampf gegen Tuberkulose?

Nicht nur die Bekämpfung des HI-Virus wird weiter vorangetrieben, auch gegen Tuberkulose will die Forschung ein Mittel finden. Die Aussichten scheinen vielversprechend: Tuberkulose-Fachleute berichten über Studienergebnisse, die die Behandlung revolutionieren könnten.

Forscher der gemeinnützigen Tuberkulose-Allianz verkündeten, mit einem neuen Medikamentencocktail seien in einer ersten kleinen Studie sehr gute Ergebnisse erreicht worden – vor allem bei Patienten, deren Erreger gegen viele Medikamente schon resistent waren.

Tuberkulose ist eine der häufigsten Folgekrankheiten bei HI-Infizierten. Bei 20 Prozent der Aids-Kranken ist Tuberkulose die Todesursache. Zwei Milliarden Menschen weltweit sind mit Tuberkuloseerregern infiziert, wobei nur ein geringer Teil der Infektionen sofort zu einer Erkrankung führt. Etwa 1,3 Millionen Menschen sterben jedes Jahr.

Hoffnungen zerschlagen

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Das sogenannte «Mississippi-Baby» galt als Durchbruch der Aids-Forschung: Das Kind kam mit einer HIV-Infektion zur Welt, galt aber nach der Behandlung mit Medikamenten schon bald als geheilt. Vor wenigen Tagen aber der Rückschlag: Das Mädchen hat wieder HI-Viren. Heute ist das Kind fast vier Jahre alt.

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