- Fünf iranische Flugzeuge brachten 90 Tonnen frische Nahrungsmittel, hauptsächlich Obst und Gemüse, in das Emirat.
- Laut einem Sprecher der staatlichen Fluggesellschaft Iran Air solle ein sechstes Flugzeug am Sonntag starten.
- In der iranischen Hafenstadt Dajjer sollen zudem bald drei Schiffe mit 350 Tonnen Lebensmitteln auslaufen.
Wenn Katar darum bitte, werde es weitere Lieferungen von Lebensmitteln geben, sagte der Sprecher der iranischen Fluggesellschaft. Ob es sich um normale Exporte oder Hilfslieferungen handelt, ist unklar.
Noch keine Ausweisungen
Katar kündigte unterdessen an, im Emirat lebende Staatsbürger aus Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten vorerst nicht auszuweisen. Die Regierung in Doha werde «keine Massnahmen» gegen Bewohner des Emirats mit den Staatsangehörigkeiten der Länder ergreifen, die im Zuge einer «feindlichen und tendenziösen Kampagne» ihre Beziehungen zu Katar abgebrochen hätten.
Betroffen sind nach offiziellen Angaben mehr als 8250 Saudiaraber, knapp 2350 Bahrainer und rund 780 Menschen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Katar weitgehend isoliert
Der Flugverkehr wurde eingestellt und Saudi-Arabien schloss auch die einzige Landgrenze zum Nachbarland, das auf einer kleinen Halbinsel an der Ostküste der arabischen Halbinsel liegt. Alle Bürger Katars wurden angewiesen, die vier Länder binnen zwei Wochen zu verlassen.
Die Vorgeschichte
- Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am vergangenen Montag die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen.
- Katar ist damit in der Region isoliert, dabei ist das Land unter anderem auf Importe aus der Region angewiesen.
- Das Vorgehen Riads und seiner Verbündeten dürfte erhebliche politische und wirtschaftliche Konsequenzen für das kleine Emirat haben.
Fussball-WM 2022 noch nicht in Gefahr
Fifa-Präsident Gianni Infantino hat sich an die Seite des künftigen WM-Gastgebers Katar gestellt. «Im Moment sehen wir uns tatsächlich mit einer diplomatischen Krise in Katar konfrontiert. Dennoch bin ich überzeugt und optimistisch, dass sich die Lage in der Region wieder entspannen wird», sagte Infantino der Zeitung «Le Matin Dimanche». Die Fussball-Weltmeisterschaften 2022 sieht er nicht in Gefahr. Zudem sagte er der Zeitung, dass die Fifa «die sich entwickelnde Situation genau beobachtet und wir in regelmässigem Kontakt mit den höchsten Behörden in Katar stehen». |