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International Tel Aviv verkündet vierstündige Waffenruhe

Nach dreieinhalb Tagen Beschuss hat Israel erneut eine kurze Feuerpause angekündigt. Sie soll zwischen 14 und 18 Uhr gelten. Zuvor waren bei israelischen Angriffen im Gazastreifen erneut Dutzende von Menschen getötet worden. Wieder gab es Opfer beim Beschuss einer UNO-Schule.

Israel hat eine vierstündige humanitäre Feuerpause im Gazastreifen angekündigt. Die Waffenruhe solle von 14.00 bis 18.00 Uhr gelten, sagte eine israelische Militärsprecherin in Tel Aviv.

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Schule in Gaza bombardiert
Aus Tagesschau vom 30.07.2014.
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Blutzoll steigt

Zuvor wurden bei israelischen Angriffen im Gazastreifen in der Nacht nach palästinensischen Angaben 43 Menschen getötet.

Beim Beschuss einer Schule der UNO-Hilfsorganisation UNRWA kamen am Morgen im Flüchtlingslager Dschabalia im nördlichen Gazastreifen mindestens 15 Menschen ums Leben, wie ein Sprecher der palästinensischen Rettungsdienste mitteilte. Palästinensische Medien berichteten sogar von 20 Toten.

In dem Gebiet, das ohnehin als überbevölkert gilt, herrscht drängende Enge, weil Zehntausende Palästinenser aus anderen Teilen der Enklave vor den israelischen Attacken dorthin flüchteten.

Eine Armeesprecherin in Tel Aviv sagte, eine vorläufig Untersuchung des Vorfalls habe ergeben, dass militante Palästinenser in der Nähe der Schule Mörsergranaten auf israelische Soldaten abgefeuert hätten. Die Truppen hätten das Feuer erwidert.

Bereits vor einigen Tagen waren bei einem israelischen Granatenangriff auf eine UNO-Schule in Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen mindestens 16 Menschen gestorben. Über 200 weitere waren dabei verletzt worden.

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Israels Armee fordert Bevölkerung auf, ihre Häuser zu verlassen
Aus News-Clip vom 30.07.2014.
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Hamas-Militärchef bleibt hart

Militante Palästinenser setzten auch am Mittwoch ihre Raketenangriffe auf israelische Ortschaften fort. Der Militärchef der Hamas machte eine Waffenruhe im Gazakonflikt vom Ende der israelischen Militäroffensive abhängig. Auch die Blockade der Enklave am Mittelmeer müsse aufgehoben werden, sagte Mohammed Deif am Dienstag in einer über den TV-Sender der Hamas verbreiteten Audio-Botschaft.

Es war die erste öffentliche Äusserung des Anführers des bewaffneten Flügels der radikal-islamischen Organisation, den Kassam-Brigaden, seit Beginn der Offensive vor mehr als drei Wochen. Ein Kommentator des israelischen Fernsehens interpretierte die Siegeserklärung des Hamas-Militärchefs als mögliches Zeichen für eine nahende Waffenruhe.

Elektrizitätswerk zerstört

Die Menschen im Gazastreifen hatten am Dienstag die schlimmsten Bombardierungen seit Beginn der Kämpfe erlebt. Dabei war auch das einzige Elektrizitätswerk von Gaza getroffen worden. Die Armee hatte die Einwohner einiger Städte zuvor per Telefon oder Flugblätter zur sofortigen Räumung ihrer Häuser aufgefordert.

Die israelische Luftwaffe setzte ihre Angriffe in der Nacht auf Mittwoch fort. Nach israelischen Medienangaben wurden zu Beginn des 23. Tages der Militäroperation Dutzende «Terrorziele» bombardiert. Einzelheiten waren nicht bekannt.

Israel begründet die Militär-Offensive mit dem anhaltenden Raketenbeschuss seines Gebiets durch radikale Palästinenser. Zerstört werden soll auch das Tunnelsystem der Hamas.

Internationale Appelle bleiben ungehört

Laut Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza starben bisher 1283 Menschen und über 7200 wurden verletzt. Laut israelischem Militär starben 53 Soldaten und 3 Zivilisten.

Wie UNRWA-Sprecher Chris Gunness mitteilte, starben auch fünf UNO-Mitarbeiter, darunter drei für UNRWA tätige Lehrer. Bislang hätten mehr als 200'000 Palästinenser in UNO-Schulen Schutz gesucht.

Inzwischen ist der seit 23 Tagen andauernde Militäreinsatz in dem Palästinensergebiet der längste bewaffnete Konflikt Israels seit dem Libanon-Krieg von 2006.

Internationale Appelle für eine Waffenruhe blieben bislang fruchtlos. US-Aussenminister John Kerry hatte am Dienstag erklärt, seine Bemühungen um eine Waffenruhe dennoch fortsetzen zu wollen.

Botschafter zurückgerufen

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Chile und Peru haben ihre Botschafter in Israel zu Konsultationen zurückgerufen. Man beobachte mit Sorge die Einsätze, die derzeit eine «kollektive Bestrafung» der palästinensischen Bevölkerung darstellten, teilte das chilenische Aussenministerium mit. Ähnlich äusserte sich auch Peru.

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