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USA setzen in Mexiko wieder auf klassische Diplomatie
Aus SRF 4 News aktuell vom 24.02.2017.
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Treffen USA-Mexiko Kelly und Tillerson glätten Trumps Wogen

Nach wochenlangem Schlagabtausch zwischen den USA und Mexiko haben beide Seiten ihre Gesprächsbereitschaft bekräftigt. Doch sie haben grosse Differenzen zu überwinden, wie Korrespondentin Priscilla Imboden sagt.

Priscilla Imboden

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Priscilla Imboden ist schweizerisch-amerikanische Doppelbürgerin und war vier Jahre lang als USA-Korrespondentin für SRF tätig, bevor sie zur Bundeshausredaktion von Radio SRF stiess. Davor arbeitete sie bereits während acht Jahren in der Wirtschaftsredaktion von Radio SRF in Bern.

Kein anderes Land hat US-Präsident Trump seit seinem Amtsantritt so heftig angegriffen wie Mexiko. Sein Aussenminister Rex Tillerson und sein Minister für innere Sicherheit John Kelly haben bei einem Treffen mit Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto versöhnlichere Töne angeschlagen.

SRF News: Hat das Treffen die Wogen zwischen den USA und Mexiko nachhaltig geglättet?

Priscilla Imboden: Das war zumindest das Ziel. Es ging darum, die Wogen zu glätten, vor allem nachdem Trump den mexikanischen Präsidenten vom Staatsbesuch wieder ausgeladen hatte. Jetzt wird wieder auf klassische Diplomatie gesetzt, um die gegenseitigen Beziehungen zu normalisieren und die Zusammenarbeit zu betonen.

Jetzt wird wieder auf klassische Diplomatie gesetzt.

Kelly erklärte, es werde keine Massenausschaffungen geben. Das war aber eines von Trumps Wahlversprechen. Was gilt jetzt?

Das ist immer die grosse Frage. Kelly korrigierte Trumps Ankündigung, Menschen würden mit der Nationalgarde ausgeschafft. Es werde in diesem Zusammenhang keine militärischen Operationen geben, erklärte der US-Minister für innere Sicherheit nun. Erklärtes Ziel Washingtons ist aber, mehr Menschen auszuschaffen.

Neu ist, dass die USA auch Nicht-Mexikaner nach Mexiko ausschaffen wollen, wie Kelly weiter sagte. Das sei inakzeptabel, erklärte der mexikanische Aussenminister. Mexiko befürchtet, sich plötzlich um viele Migranten kümmern zu müssen und die Zahlungen zu verlieren, die mexikanische Staatsbürger aus den USA an ihre Familien leisten.

Neu ist, dass die USA auch Nicht-Mexikaner nach Mexiko ausschaffen wollen.

Welche Herausforderungen kommen auf die mexikanisch-amerikanischen Beziehungen sonst noch zu?

Eine grosse Frage ist die Neugestaltung des Handels. Trump will den Nordamerikanischen Freihandelsvertrag (Nafta) neu aushandeln und bessere Bedingungen für die USA erwirken. Das sorgt in Mexiko für grosse Unsicherheit, vor allem weil das Land vom US-Exportmarkt abhängig ist.

Auch der Grenzschutz ist ein Thema. Die USA zahlen 1,6 Milliarden Dollar an Mexiko. Damit wird unter anderem der Kampf gegen Drogen-Kartelle in Mexiko unterstützt.

Zum grössten Streitpunkt, der Mauer, wurde an der Medienkonferenz nichts gesagt. Nach wie vor ist unklar, woher das Geld dafür kommen soll. Trump erwägt, die Zahlungen an Mexiko allenfalls zur Finanzierung der Mauer zu benutzen. Aber das wäre nicht im Interesse der USA, denn der Grossteil des Geldes, das nach Mexiko fliesst, dient auch Sicherheitsinitiativen.

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