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Reportage aus Daanbantayan im Norden der Insel Cebu
Aus Tagesschau vom 16.11.2013.
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International Lieber flüchten, statt auf Hilfe zu warten

Die Situation nach dem Taifun «Haiyan» ist desolat: Den Opfern auf den Philippinen fehlt es an Wasser, Nahrung und Unterkünften. Fast zwei Millionen Menschen sind obdachlos und wollen deshalb das Land verlassen. Die Schweiz versucht genau dort, mit ihrer Hilfe anzusetzen.

Die internationale Unterstützung auf den Philippinen ist angerollt, doch noch viele Betroffene sehen von den Hilfsgütern nichts. Für diese Opfer scheint die Lage aussichtslos, sie versuchen deshalb, einen Platz in einem der Transportflugzeuge zu ergattern. Am Flughafen von Tacloban standen am Samstag wieder Hunderte an für einen Platz in einem der Flieger raus aus der zerstörten Stadt.

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Dronenaufnahmen zeigen die Verwüstung des Taifuns (ohne Ton)
Aus News-Clip vom 16.11.2013.
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In den vergangenen Tagen wurden die Behörden mehrfach scharf kritisiert, da unzählige Überlebende knapp eine Woche nach der Naturkatastrophe immer noch vergeblich auf Hilfe gewartet hatten. Deshalb will die Regierung nun handeln: Ausserhalb der heftig getroffenen Stadt Tacloban soll jetzt eine Siedlung mit Häusern für Zehntausende Überlebende entstehen.

Mit 20 Spezialisten im Einsatz

Auch die Schweiz beteiligt sich an der internationalen Hilfe vor Ort. Sechs Millionen Franken wurden zur Verfügung gestellt. Diese werden in erster Linie in den Bereichen Wasser, sanitäre Grundversorgung, Notunterkunft und medizinische Versorgung eingesetzt, teilte das Eidgenössische Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit.

Karte der Insel Cebu mit den Städten Cebu City und Daanbantayan eingezeichnet.
Legende: Das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe setzt mit seiner Unterstützung vor allem im Norden der Insel Cebu an. SRF

Vor allem der Norden der Insel Cebu wurde besonders hart vom Taifun getroffen. Dort setzt das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH) seinen Schwerpunkt in der Unterstützung. Mit insgesamt 20 Spezialisten steht das SKH im Einsatz. Doch humanitäre Hilfe beinhalte nicht nur das Verteilen von Hilfsgütern, sondern vielmehr auch die Absprache mit den lokalen Behörden, erklärt SKH-Chef Manuel Bessler in Daanbantayan. «Ohne enge Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden ist die Hilfe gar nicht möglich.»

Die Priorität des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) im philippinischen Katastrophengebiet liegt nach einer Lageeinschätzung vor Ort beim Bau von Unterkünften. «Erste Priorität sehen wir jetzt bei den Unterkünften, die zweite bei Lebensmitteln und Wasser, erst die dritte bei der medizinischen Versorgung, die in den von uns besuchten Gebieten relativ gut aussieht», sagt Bessler vor Ort.

So können Sie spenden

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Spenden können Sie auf das Postkonto 10-15000-6 mit dem Vermerk «Taifun Haiyan» oder online.

«Wir stellen jetzt 5000 Bausätze zusammen, 'Shelter Kits', die wir per Lastwagen nach Daanbantayan an die Nordspitze von Cebu sowie per Schiff nach Ormoc transportieren und ab Montag zu verteilen beginnen.» 400 Bausätze seien bereits am Freitag verteilt worden, je 500 sollten es am Samstag und am Sonntag sein, so der Leiter des Hilfskorps.

Hilfslieferungen aus der Schweiz

Bisher schickte die Humanitäre Hilfe der Schweiz laut dem EDA nebst den Experten 21 Tonnen Hilfsgüter auf die Philippinen. Die Schweiz unterstütze zudem die Arbeit der UNO-Organisationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz auf den Philippinen, hiess es beim EDA.

Medizinisches Material zur Basisversorgung von 10'000 Menschen während drei Monaten wurde gemäss der Mitteilung ebenfalls auf die Philippinen gebracht. Eine weitere Fracht mit Hilfsgütern hat die Schweiz am 14. November Richtung Philippinen verlassen.

1,9 Millionen Menschen obdachlos

Bei der grossen Zahl von Hilfsbedürftigen bleibt die Verteilung der Hilfsgüter eine grosse Herausforderung. Nach wie vor müssen die Menschen teils Stunden an den Ausgabestellen für Essen und Trinkwasser warten. Mehr als 350'000 Menschen leben rund eine Woche nach dem Durchzug von «Haiyan» in Notunterkünften. Viele andere sind bei Verwandten untergekommen.

Laut der UNO haben doppelt so viele wie bisher befürchtet – 1,9 Millionen Menschen – ihre Bleibe verloren. Nach neuen Angaben der philippinischen Behörden wurden durch den Taifun mindestens 3633 Menschen getötet, mehr als 1180 gelten noch als vermisst. Damit wächst immerhin die Hoffnung, dass sich die von den Behörden zunächst befürchtete Zahl von 10'000 Toten als falsch erweist.

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