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International Malaria: Die wichtigsten Infos zur heimtückischen Tropenkrankheit

Hierzulande beschäftigen sich vor allem Reiselustige mit Malaria. Doch weltweit fordert die Krankheit Tausende von Toten. Was wird gegen Malaria getan und weshalb galt Gin Tonic einst als Heilmittel? Einige Fakten zum Weltmalariatag.

Eine Anopheles-Mücke.
Legende: Überträgt die Parasiten auf den Menschen: Die Anopheles-Mücke. Keystone

Erreger und Übertragung

Malaria ist die häufigste und wohl auch bekannteste Tropenkrankheit. Sie wird durch Parasiten verursacht, die in tropischen und subtropischen Regionen vorkommen. Die Übertragung des Parasiten auf den Menschen erfolgt durch Mücken der Gattung Anopheles.

Die Mücken stechen abends und nachts. Die durch den Stich übertragenen Parasiten vermehren sich zuerst in der Leber und später in den roten Blutkörperchen, die sie dadurch zerstören. Die gefährlichste Malariaform kann zum Tod führen.

Ein Mädchen wird von einem Arzt auf Malaria untersucht.
Legende: Der weitaus grösste Anteil der Malaria-Erkrankungen findet in Afrika statt. Reuters

Afrika am stärksten betroffen

Nach wie vor bedroht Malaria Millionen Menschen. 2015 wurden gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 214 Millionen Neuerkrankungen diagnostiziert. Immerhin ist in den letzten 15 Jahren die Zahl der Todesfälle auf weltweit 438‘000 um 60 Prozent zurückgegangen.

Die Organisation führt dies vor allem auf den besseren Schutz vor Mücken-Stichen zurück: Seit der Jahrtausendwende seien etwa eine halbe Milliarde Moskito-Netze verteilt worden. Dennoch ist die Krankheit insbesondere in Afrika weiterhin ein grosses Problem: Immer noch stirbt hier alle zwei Minuten ein Kind an Malaria. Neben Kindern sind schwangere Frauen einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

Wie erkenne ich, dass ich Malaria habe?

Symptome wie Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen, Fieber über 38 °C, Erbrechen und Durchfall können Anzeichen für Malaria sein. In diesem Fall sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Die Zeit zwischen dem Mückenstich und dem Auftreten von Symptomen kann jedoch zwischen sechs Tagen und mehreren Jahren variieren. Auch nach der Rückkehr ins Heimatland ist deshalb Vorsicht geboten.

Kann man sich gegen Malaria impfen?

Ein Impfstoff gegen Malaria existiert bislang nicht. Ein Kandidat weckt jedoch Hoffnungen: Im Sommer 2015 hat die Europäische Arzneimittel-Agentur empfohlen, das Mittel Mosquirix als Malariaimpfstoff bei besonders gefährdeten Kindern in Afrika einzusetzen. Beteiligt an der Entwicklung ist der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline. Wann der Impfstoff auf den Markt kommt, ist jedoch noch offen.

Audio
Seit 30 Jahren wird geforscht, doch noch ist kein Malariaimpfstoff zugelassen
aus Rendez-vous vom 25.04.2016.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 3 Sekunden.

Wie kann ich mich schützen?

Die wichtigste Vorbeugung von Malaria ist der Schutz vor Mückenstichen: Gut beraten ist, wer unter einem imprägnierten Moskitonetz schläft und regelmässig Mückenspray benutzt.

Wer wenig Haut zeigt, ist ebenfalls im Vorteil: Vor allem nachts und in der Abenddämmerung sollte man langärmlige und helle Kleidung sowie geschlossene Schuhe tragen. Vier bis sechs Wochen vor der Reise sollte man zudem einen Arzt aufsuchen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt, je nach Destination vor der Reise präventive Medikamente (Chemoprophylaxe) einzunehmen oder diese zur Selbstbehandlung im Notfall mitzuführen.

Malariafälle in der Schweiz

In der Schweiz ist die Zahl der Malaria-Kranken in den letzten Jahren stark angestiegen. Alleine zwischen 2013 und 2015 stieg die Zahl von 160 auf 425 Erkrankungen. Vor allem Menschen, die in der Schweiz wohnen und in ihr Herkunftsland reisen, stecken sich häufig an. Ein Grossteil dieser Personen war früher gegen Malaria immun und schützt sich bei der Rückkehr schlecht.

Hilft Gin Tonic gegen Malaria?

Ein wichtiger Wirkstoff in der Malaria-Behandlung ist Chinin. Das weisse Pulver wird aus der Rinde des Chinabaumes gewonnen, welcher in den Hochwäldern der Anden wächst. Die Einnahme von Chinin verhindert die Bildung eines Enzyms, auf welches die Malaria-Erreger angewiesen sind. Das Pulver dient auch als Armomastoff für Tonic Water. Aus diesem Grund hielt sich lange die Legende, dass der regelmässige Konsum von Gin Tonic vor Malaria schütze. Die Chininkonzentration in einem Gin Tonic ist heute jedoch viel zu gering. Freunde des Drinks beachten deshalb ebenfalls die oben beschriebenen Schutzmassnahmen.

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