US-Präsident Barack Obama weilt heute als erster US-Präsident in Hiroshima. Im dortigen Friedenspark sprach er direkt nach seiner Ankunft über die verheerenden Auswirkungen des ersten Atomwaffeneinsatzes der Menschheitsgeschichte vor über 70 Jahren.
Er gedachte aber auch der Millionen übrigen Opfer des Zweiten Weltkrieges. «Wir gedenken aller Unschuldigen, die während dieses Krieges ums Leben gekommen sind», sagte Obama in einer rund 20-minütigen Ansprache. Die USA und Japan hätten aus der Geschichte gelernt und Freundschaft geschlossen.
Die Länder trügen die Verantwortung, dass sich ein solches Leid nicht wiederhole. Man müsse «Lehren aus Hiroshima» ziehen. Obama und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe traten gemeinsam für eine Welt ohne Atomwaffen ein.
«Wir mögen dieses Ziel in meiner Lebenszeit nicht erreichen. Aber mit anhaltenden Bemühungen können wir die Möglichkeit einer Katastrophe verhindern», sagte Obama.
Wir haben die Leiden des Krieges erlebt. Lasst uns den Mut finden, zusammen Frieden zu stiften und für eine Welt ohne Atomwaffen zu kämpfen.
Höhepunkt von Obamas historischem Besuch in Hiroshima war die Niederlegung eines Kranzes am Mahnmal für die Opfer des amerikanischen Atomangriffs von 1945.
Der US-Präsident schloss kurz die Augen, als er vor dem Mahnmal innehielt. An seiner Seite war Shinzo Abe, der sich verbeugte.
In ein Gästebuch schrieb Obama: «Wir haben die Leiden des Krieges erlebt. Lasst uns den Mut finden, zusammen Frieden zu stiften und für eine Welt ohne Atomwaffen zu kämpfen.»
Eine Entschuldigung für den Atombombenabwurf vor über 70 Jahren hatte Obama bereits im Vorfeld des Besuchs abgelehnt. Er werde auf die damalige Entscheidung nicht eingehen, hatte er angekündigt.
Shinzo Abe würdigte den Besuch des US-Präsidenten denn och als historisch: «Wir schlagen eine neue Seite in unseren Geschichtsbüchern auf», sagte der Premierminister bei der Kranzniederlegung.
Obama habe mit seinem Besuch «eine schwierige, aber wundervolle Entscheidung» getroffen.