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Päckli-Flut aus China
Aus 10 vor 10 vom 22.06.2017.
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Verdoppelung in zwei Jahren Päckchen-Flut aus China beunruhigt Schweizer Händler

Das Angebot ist unendlich gross, die Preise fast schon irritierend tief. Auf chinesischen E-Commerce-Plattformen wie Aliexpress kostet ein Smartphone-Stecker gerade mal 80 Rappen. Der Versand in die Schweiz ist in diesem Betrag inbegriffen. Kein Wunder kaufen immer mehr Schweizer Günstig-Produkte direkt in China.

Eine Verdoppelung in zwei Jahren

Das zeigen neue Zahlen der Post: 2015 waren es noch rund 6 Millionen Sendungen aus dem asiatischen Raum, im letzten Jahr bereits 9 Millionen. Für dieses Jahr rechnen Experten mit 12 Millionen Sendungen.

Das entspricht einer Verdoppelung in nur zwei Jahren. «Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung in diesem Rahmen weitergehen wird», sagt Stefan Luginbühl, Leiter «Paket National und International» bei der Schweizerischen Post gegenüber «10vor10».

Heute Abend in «10 vor 10»

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Mehr zum Thema sehen Sie heute Abend in «10 vor 10», um 21:50 Uhr auf SRF1.

Im internationalen Briefzentrum der Schweizerischen Post in Zürich-Mülligen kommt ein Drittel der Import-Kleinwarensendungen bis 2 Kilogramm aus dem asiatischen Raum, hauptsächlich aus China. Im Moment verarbeitet die Post täglich rund 32'000 Sendungen aus Asien.

Wettbewerbsnachteile für Schweizer Händler

Der Verband der Schweizer Versandhändler beobachtet die Flut der China-Päckchen mit Sorge. Präsident Patrick Kessler kritisiert Wettbewerbsnachteile für Schweizer Händler: Ein chinesischer Händler könne Päckchen mit einem Gewicht bis zu zwei Kilogramm für 1.70 Franken in die Schweiz verschicken. «Ein Unternehmen in der Schweiz zahlt für den Versand in der Schweiz fünf bis sieben Franken.»

Der Grund: China gilt postalisch als Schwellenland und profitiert von verbilligten Tarifen. Zudem nützen chinesische Händler konsequent die Freigrenze für Zoll und Mehrwertsteuer aus: Bis zu einem Warenwert von 62 Franken müssen sie weder Mehrwertsteuer noch Zollgebühren bezahlen. Doch bei diesen Angaben nehmen es die chinesischen Händler nicht so genau. «Die Sendungen aus dem asiatischen Raum haben etwa zu 95 Prozent falsche Angaben für die Verzollung», erklärt Stefan Luginbühl von der Post.

Laden-Sterben

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Über alle Branchen gesehen sind letztes Jahr in der Schweiz 5000 Läden verschwunden. «Es findet eine Bereinigung statt, denn teilweise gebe es einfach zu viele Läden», sagt Thomas Hochreutener vom Forschungsinstitut GfK. Ausserdem hätten sich viele etablierte Häuser zu spät auf das Internet und den Onlinehandel eingestellt.

Vorteile Schweizer Händler

Schweizer Onlinehändler können gegenüber Handelsgiganten aus China mit Dienstleistungen wie einem Reparatur- und Rückgabeservice punkten. Brack-Geschäftsführer Markus Mahler, CEO von Brack.ch sagt, dass er darum keine Angst vor chinesischen Online-Händlern habe. Unter anderem auch, weil diese kaum Markenartikel vertreiben würden.

Dazu kommt: Ab 2019 müssen auch ausländische Online-Händler aus China oder auch Amazon in der Schweiz Mehrwertsteuer bezahlen – und zwar bereits ab dem ersten Franken Umsatz, sofern dieser in der Schweiz 100‘000 Franken beträgt. Doch auch damit dürften die Preise auf Aliexpress und Co. äusserst niedrig bleiben.

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