Zwei Frauen, die vom Islamischen Staat verfolgt wurden, werden vom EU-Parlament mit dem renommierten Sacharow-Preis ausgezeichnet: Die Jesidinnen Nadia Murad und Lamija Adschi Baschar.
Das teilte der Fraktionsführer der Liberalen, Guy Verhofstadt, im Kurznachrichtendienst Twitter vor der offiziellen Bekanntgabe mit. Die «mutigen jesidischen Frauen, die aus der Gefangenschaft des Daesh geflohen sind (...) gewinnen den Sacharow-Preis», schrieb Verhofstadt.
Daesh ist eine andere Bezeichnung für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Mit dem Sacharow-Preis ehrt das Europaparlament seit 1988 Menschen oder Organisationen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen.
Murad, die als UNO-Sonderbotschafterin auf das Schicksal der religiösen Minderheit der Jesiden aufmerksam macht, war im August 2014 von IS-Kämpfern verschleppt und wiederholt vergewaltigt worden, bis ihr drei Monate später die Flucht nach Deutschland gelang.
Der nach dem russischen Dissidenten Andrej Sacharow benannte Preis wird vom EU-Parlament seit 1988 an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen. 2015 erhielt der saudische Blogger Raif Badawi den Preis.