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Das Wrackteil der MH370 liegt auf einer Wiese
Legende: Geben die Muscheln auf dem Wrackteil Aufschluss über den Verbleib des Flugzeugs? Forscher hoffen es. Keystone
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International So viel oder so wenig kann man aus einem Wrackteil schliessen

Fast eineinhalb Jahre nach dem Verschwinden von Flug MH370 ist das erste Wrackteil gefunden. Doch das Rätsel um das Schicksal der Boeing 777 ist noch längst nicht gelöst.

Raue See mit meterhohen Wellen, pfeifender Wind und über tausende Kilometer kein Land in Sicht: So sieht es im südlichen Indischen Ozean aus, wo Schiffe nach der verschollenen Malaysia Airlines MH370 suchen. Jetzt ist das erste Wrackteil – eine Flügelklappe – 4000 Kilometer weiter westlich aufgetaucht. Die Hoffnung wächst, damit der Aufklärung des mysteriösen Falls näher zu kommen.

Weiss man jetzt, wo man genau suchen muss?

Leider nein. Niemand weiss, wo genau die Maschine abgestürzt ist. Das Suchgebiet ist 120'000 Quadratkilometer gross – das ist die dreifache Fläche der Schweiz. Es handelt sich um eine der unwirtlichsten Meeresregionen der Welt, tausende Kilometer von jedem Ufer entfernt. Kommt hinzu, dass niemand den Meeresboden dort je vermessen hat. Man wisse weniger über die Region «als über Mond, Mars und Venus», meinte der Meeresbodenspezialist Walter Smith frustriert.

Hilft das Wrackteil irgendwie weiter?

Forscher halten es für möglich, dass die Muscheln an dem Wrackteil Hinweise auf die Absturzregion geben könnten. Aber auch das Wrackteil an sich wird untersucht. «Ein Elektronenmikroskop mit bis zu 100'000-facher Vergrösserung könnte Aufschlüsse über den Aufprall des Flugzeugs geben, also über den Winkel oder die Geschwindigkeit. Oder ob gar Sprengstoff involviert war», sagt der französische Luftfahrtexperte Xavier Tytelman.

Wie wird genau gesucht?

Die Bergungstruppen haben zwei Schiffe sowie ein ferngesteuertes Vehikel im Einsatz. Die Schiffe können Equipment mit Sonden und Kameras an Leinen herablassen. Die Sensoren können auch Flugzeugbenzin orten, sagt der Hersteller. Doch das Terrain ist höchst ungünstig: Das Meer ist teils 6000 Meter tief und stockdunkel – es gibt 300 Meter hohe Berge und 1400 Meter tiefe Gräben.

Wir sind zuversichtlich, dass wir in der richtigen Gegend suchen und wir werden das Flugzeug dort finden
Autor: Martin DolanChef der australischen Flugsicherheitsbehörde

Jetzt, im antarktischen Winter, legt die Crew ohnehin eine Pause ein. Der Wellengang ist zu gefährlich. Sie müssen Personal auswechseln und Vorräte besorgen – bis zur australischen Westküste ist es eine mehrtägige Reise. Erst ab dem 12. August wird wieder gesucht.

Und weiss man dann endlich, was damals an Bord passiert ist?

Das ist leider nicht gesagt. Dazu müssten die Blackboxen gefunden werden, welche die technischen Daten und Gespräche im Cockpit aufgezeichnet haben. Die könnten aber Hunderte Kilometer vom Wrack weggedriftet sein. Und selbst wenn man sie findet, ist die Frage: Sind sie noch intakt?

Also können nur die Blackboxen das Geheimnis um MH370 lüften?

Auch das ist nicht gesagt. Selbst, wenn sie intakt sind: Der Gesprächsaufzeichner speichert nur die letzten zwei Stunden. Die Maschine flog aber sieben Stunden Richtung Süden, ohne jeglichen Kontaktversuch der Piloten. Wenn sie bewusstlos waren, dürfte das Band leer sein. Wenn das Unglück nicht von einem technischen Versagen ausgelöst wurde, dürfte der Datenschreiber auch nur zeigen, dass die Maschine irgendwann mangels Benzin abstürzte. Warum sie auf dem Kurs war, würde dann für immer ein Rätsel bleiben.

Wie alles begann

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Flug MH370 war am 8. März 2014 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Radarschirm verschwunden. Die Maschine flog aus bislang völlig ungeklärten Gründen noch sieben Stunden Richtung Süden, wie Satellitensignale nahelegten.

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