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Nach Charlottesville Trump legt nach

Das Wichtigste in Kürze

  • Ungeachtet der massiven Kritik an seinem Umgang mit Rechtsextremen hat US-Präsident Donald Trump den Abriss von Bürgerkriegsdenkmälern kritisiert.
  • Es sei «traurig» sehen zu müssen, wie die Geschichte und die Kultur der USA auseinander gerissen würden, indem «unsere schönen Statuen und Monumente» abgerissen würden.
  • Den Medien warf er in einer Reihe von Tweets erneut vor, ihn falsch wiedergegeben zu haben.

US-Präsident Donald Trump geht im Streit um die Bewertung rechtsgerichteter Demonstrationen in der Stadt Charlottesville in die Offensive. In einer Serie von Twitternachrichten verteidigte er seine Haltung und warf den Medien Fehlinterpretation seiner Worte vor.

Er habe niemals Mitglieder des rassistischen Ku-Klux-Klans, Neonazis und Rassisten auf eine moralisch gleiche Ebene mit friedlichen Demonstranten gestellt, twitterte Trump.

Dem republikanischen Senator Lindsey Graham, einem innerparteilichen Kritiker, warf er deshalb «eine widerliche Lüge» vor. Graham hatte dem Präsidenten vorgeworfen, er habe Neonazis und Demonstranten als «moralisch gleichwertig» dargestellt.

«Der Abriss ist so traurig»

Trump stellte sich im Streit um die Beseitigung von Denkmälern des erfolgreichsten Südstaaten-Generals im amerikanischen Bürgerkrieg, Robert E. Lee, eindeutig auf die Seite derer, die die Denkmäler beibehalten wollen. «Geschichte kann man nicht ändern, aber man kann daraus lernen», schrieb Trump. Es sei traurig zu sehen, wie die Geschichte und Kultur der USA mit der Entfernung der Denkmäler auseinandergerissen werde.

Zunehmend isoliert

Trump ist wegen seines Umgangs mit der rechtsextremen Gewalt zunehmend isoliert. Auch Parteifreunde und die Armeeführung distanzierten sich von Trump und forderten eine klare Verurteilung von Hass und Rassismus. Die beiden früheren US-Präsidenten George H.W. Bush und George W. Bush erklärten, die USA müssten «rassistischen Fanatismus, Antisemitismus und Hass immer und in jeglicher Form zurückweisen».

Die US-Armee, die sich üblicherweise aus der Politik heraushält, distanzierte sich ihrerseits von den rechtsextremen Demonstranten in Charlottesville, von denen einige in US-Militärkleidung aufgetreten waren. Es gebe «keinen Platz für Rassismus und Intoleranz», sagte US-Generalstabschef Joe Dunford bei einem Besuch in China. Auch der Kommandant des Marinekorps, der Chef der US-Marine und der Stabschef des Heeres hatten sich zuvor eindeutig positioniert und Rassismus und Hass verurteilt.

Hin und Her

Trump hatte sich erst nach heftigen Protesten auch aus seiner eigenen Partei am Montag von der rechtsextremen Gewalt in Charlottesville distanziert. Zuvor hatte er eine klare Schuldzuweisung an Rechtsextreme vermieden und von Gewalt auf «vielen Seiten» gesprochen.

Bald darauf kehrte er aber wieder zu seiner ursprünglichen Aussage zurück. «Es gab auf der einen Seite eine Gruppe, die schlimm war, und es gab auf der anderen Seite eine Gruppe, die ebenfalls sehr gewalttätig war», sagte Trump einen Tag später an einer hitzigen Pressekonferenz in New York. Damit verteidigte der US-Präsident Neonazis gegen Gegendemonstranten.

In Charlottesville waren am vergangenen Wochenende Rechtsextreme und Gegendemonstranten aneinandergeraten. Bei einem Angriff auf eine Gruppe Gegendemonstranten starb eine junge Frau.

Der US-Präsident bezeichnete den Auto-Angreifer zwar als «Schande für seine Familie und sein Land». Gleichzeitig sagte er aber, viele Menschen hätten friedlich und «völlig rechtmässig» in Charlottesville gegen die Entfernung eines Denkmals für einen General der Südstaaten-Armee protestiert.

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