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International UNO gibt grünes Licht für Militäreinsatz in Zentralafrika

Mit Billigung des UNO-Sicherheitsrats schickt Frankreich weitere Truppen in die Zentralafrikanische Republik. Dort dauert die Gewalt zwischen den Religionen an: Bei neuen Kämpfen sterben 20 Menschen.

Frankreich will mit Kampftruppen den blutigen Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik eindämmen. Nach der Zustimmung des UNO-Sicherheitsrats verkündete Frankreichs Präsident François Hollande in Paris, er habe beschlossen, sofort zu handeln.

Frankreich sei aufgerufen, eine humanitäre Katastrophe in der früheren Kolonie zu verhindern. Hollande sagte, die Einheiten könnten «innerhalb weniger Tage, wenn nicht weniger Stunden» verdoppelt werden. Rund 1000 Soldaten stünden bereit, um einen möglichen Völkermord zu verhindern.

Tausende Soldaten

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Das UNO-Mandat umfasst 1200 französische und 3600 Soldaten der Afrikanischen Union (AU). Zur Befriedung der Zentralafrikanischen Republik sollen die Truppen der Afrikanischen Union später womöglich in eine UNO-Blauhelm-Mission umgewandelt werden. Dazu wäre aber ein weiterer Beschluss des UNO-Sicherheitsrates nötig.

Tote bei Gefechten

Nach neuen schweren Kämpfen in Zentralafrika hatte der UNO-Sicherheitsrat zuvor einstimmig einen militärischen Eingriff zugelassen.

Der Sicherheitsrat beschloss ausserdem ein Waffenembargo gegen das afrikanische Land. Das Papier fordert UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon auf, eine unabhängige Untersuchungskommission einzurichten, um mögliche Menschenrechtsverstösse zu untersuchen.

Bei neuen Kämpfen starben 20 Menschen. Ein hochrangiger Offizier der Truppen der Afrikanischen Union in Zentralafrika (Misca) sagte, es handle sich um Auseinandersetzungen zwischen Kämpfern des früheren Ex-Rebellenbündnisses Séléka, die inzwischen teilweise in die offiziellen Sicherheitskräfte eingegliedert wurden, und regierungsfeindlichen Milizen.

Frankreich ist bereits mit rund 650 Soldaten in dem afrikanischen Land präsent. Rund 250 französische Soldaten hätten «sensible Punkte» und die Sammelpunkte für in Bangui lebende Ausländer gesichert, sagte ein Armee-Sprecher in Paris. Der zentralafrikanische Übergangs-Staatschef Michel Djotodia weitete angesichts der Gewalt die bereits geltende Ausgangssperre aus, die fortan zwischen 18.00 und 6.00 Uhr gilt.

Muslimische Rebellion

In der Zentralafrikanischen Republik herrschen Chaos und Gewalt, seit das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Séléka im März den Präsidenten François Bozizé gestürzt hat. Djotodia löste Séléka später auf, die Gewalt hält aber an.

Erst vor zwei Tagen wurden bei einem Massaker hundert Kilometer nördlich von Bangui mindestens zwölf muslimische Viehzüchter mit Buschmessern getötet und zehn Kinder verletzt. Die Bluttat soll von vor allem aus Christen zusammengestellten Milizen verübt worden sein. Diese sogenannten Anti-Balaka-Milizen entstanden als Reaktion auf Übergriffe bewaffneter Gruppen, die aus Séléka hervorgegangen waren.

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