Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

International Wer in Syrien auf wessen Seite steht

Seit mehr als vier Jahren tobt in Syrien ein Bürgerkrieg. Dem Regime in Damaskus steht eine Vielzahl von Gegnern gegenüber, die Lage ist unübersichtlich. Ein Überblick.

Die Partner des Regimes

  • Syriens Präsident Assad mit Irans Aussenminister Mohammad Javad Zarif in Damaskus
    Legende: Syriens Präsident Assad mit Irans Aussenminister Mohammad Javad Zarif in Damaskus Reuters Archiv

    Iran

    Der schiitische Iran ist neben Russland der wichtigste Partner von Syriens Präsident Baschar al-Assad. Iran unterstützt Syrien mit Milliarden-Krediten, Öllieferungen und Militärhilfe. Iran finanziert ausserdem die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, die in Syrien an der Seite des Regimes kämpft. Ohne Iran wäre Assad wahrscheinlich längst am Ende.

  • Demonstranten tragen Plakate mit den Porträts von Putin und Assad
    Legende: Demonstranten tragen Plakate mit den Porträts von Putin und Assad Reuters

    Russland

    Hat sein militärisches Engagement in Syrien in den vergangenen Wochen massiv verstärkt. Syrien fliegt Luftangriffe mit Kampfflugzeugen aus Russland. Russland selbst greift seit Anfang Oktober mit Luftschlägen aber auch direkt in den Konflikt ein. Medienberichten zufolge soll Russland zudem in Dschabla im Nordwesten des Landes eine Militärbasis errichten. Bisher betreibt Moskau bereits etwas weiter südlich, in Tartus, eine Marinebasis für Einsätze im Mittelmeerraum.

  • Irakische Militärangehörige bei einem Anti-Terror-Training in Bagdad
    Legende: Irakische Militärangehörige bei einem Anti-Terror-Training in Bagdad Reuters

    Irak

    Auch die von Schiiten dominierte Regierung im Irak gilt als Partner Assads. Syrien, Russland, Iran und Irak kündigten Ende September an, auf Geheimdienstebene enger zusammenzuarbeiten. Ziel sei eine bessere «Koordinierung» gemeinsamer Militäreinsätze gegen die Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS). Der Irak selbst kämpft an mehreren Fronten im eigenen Land gegen den IS. Die Armee wird dabei unterstützt von amerikanischen Militärberatern und von Luftangriffen der US-geführten internationalen Allianz.

Die Gegner des Regimes

  • Der saudische König Salman in Riad
    Legende: Der saudische König Salman in Riad Reuters

    Saudi-Arabien

    Das sunnitische Königreich ist der wichtigste Partner der Assad-Gegner. Zusammen mit dem Emirat Katar und der Türkei unterstützt Saudi-Arabien im Norden Syriens ein Rebellenbündnis, das von islamistischen Kräften bestimmt wird. Wie die grosse Mehrheit der Rebellen fordert auch Saudi-Arabien Assads Sturz.

  • Kämpfer des IS in der syrischen Stadt Rakka im Juni 2014
    Legende: Kämpfer des IS in der syrischen Stadt Rakka im Juni 2014 Reuters

    Terrormiliz «Islamischer Staat»

    Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat ein grosses Gebiet in Syrien und im Irak erobert und dort ein Kalifat ausgerufen. Sie ist sowohl mit dem syrischen Regime verfeindet als auch mit den meisten Rebellengruppen. Das gilt auch für die Nusra-Front, obwohl beide eine ähnliche Ideologie haben. Auch der Westen und Russland betrachten den IS als bedrohlichen und daher zu bekämpfenden Feind.

  • Kämpfer der Al-Nusra-Front in der Provinz Idlib
    Legende: Kämpfer der Al-Nusra-Front in der Provinz Idlib Reuters Archiv

    Verschiedene Rebellengruppen

    Gegen Assads Regierung kämpfen mehrere meist religiös motivierte Rebellengruppen – gefördert vor allem von den sunnitischen Ländern Türkei, Saudi-Arabien und Katar. Es gibt gemässigte Rebellen, die vom Westen unterstützt und als Opposition bezeichnet werden. Ihr Einfluss ist klein. Zu den militärisch erfolgreichsten Rebellen zählt die Nusra-Front, ein Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida.

  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan
    Legende: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Reuters

    Die Türkei

    Gehört neben Saudi-Arabien zu den schärfsten Gegnern des syrischen Regimes. Während Präsident Recep Tayyip Erdogan Gespräche mit Syriens Machthaber Assad lange ablehnte, schliesst er nun eine Rolle für diesen in einer Übergangsphase nicht mehr aus. Die Türkei will zudem nicht nur das Regime stürzen, sondern auch ein Erstarken der Kurden verhindern.

  • YPG-Kämpfer in der zerstörten syrischen Stadt Kobane im Januar 2015
    Legende: YPG-Kämpfer in der zerstörten syrischen Stadt Kobane im Januar 2015 Reuters

    Die Kurden

    Die Volksschutzeinheiten der Kurden (YPG) beherrschen im Norden Syriens grosse Gebiete. Sie bekämpfen den IS. Dabei kooperieren sie örtlich sowohl mit Rebellen als auch mit der syrischen Armee. Unterstützt werden sie von der internationalen Allianz. Die Türkei ist zwar Partner des Bündnisses, will aber verhindern, dass die Kurden ihre Macht in Syrien ausbauen. Denn Ankaras Hauptfeind ist die kurdische Arbeiterpartei PKK, die eng mit der YPG verbunden ist.

  • US-Kampfjets auf dem Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt im Juni 2015 im Persischen Golf.
    Legende: US-Kampfjets auf dem Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt im Juni 2015 im Persischen Golf. Reuters

    Die USA und der Westen

    Eine von den USA geführte internationale Allianz bombardiert seit rund einem Jahr Stellungen des IS in Syrien. Die US-Luftangriffe unterstützen unter anderem die kurdischen Kämpfer der YPG, denen es so gelang, den IS aus grossen Gebieten im Norden Syriens zurückzuschlagen. Die USA fordern ein Ende des Assad-Regimes, unterstützen dessen Gegner aber kaum. Ein Programm zur Ausbildung gemässigter Rebellen erweist sich als Flop. Die Mehrheit der Assad-Gegner ist von der US-Politik enttäuscht. In anderen westlichen Ländern gibt es unterdessen Stimmen, die Gespräche mit Assad nicht mehr ausschliessen.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel