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Flüchtlingsstrom reisst nicht ab
Aus Tagesschau vom 06.09.2015.
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International «Wir brauchen nicht einzelne Fähren, sondern eine ganze Flotte»

Von der Türkei über Griechenland nach Nordeuropa – diese Route wählen derzeit die meisten Flüchtlinge. Der Strom ist ungebrochen, doch immer wieder sitzen die Migranten fest. Auf der griechischen Insel Lesbos ist die Lage deshalb äusserst angespannt.

Auf der griechischen Insel Lesbos warten derzeit mehrere Tausend Migranten auf die Weiterreise. Und täglich werden es mehr, denn laufend erreichen kleine Flüchtlingsboote die Insel von der Türkei her kommend.

Dutzende Migranten stehen dicht gedrängt in der Hitze
Legende: Dutzende Migranten stehen dicht gedrängt in der Hitze und warten auf Reisedokumente in Mytilini. Keystone

Bürgermeister will Notstand ausrufen

Alle hoffen sie, auf eine der Fähren nach Piräus zu gelangen, die extra für den Transport eingesetzt werden. Doch diese reichen bei weitem nicht, wie der Bürgermeister der Hafenstadt Mytilini sagte: «Wir brauchen nicht einzelne Fähren, sondern eine ganze Flotte». Zudem wolle er den Notstand ausrufen dürfen.

Seit Wochen ist die Lage auf der Insel höchst angespannt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstössen. Die Flüchtlinge sind erbost darüber, dass ihre Papiere für die Weiterreise nicht ausreichend schnell bearbeitet werden. Doch die Behörden sind überfordert.

Nach Polizeiangaben schleuderten in der Nacht auf Sonntag zwei Angreifer von einem Motorrad aus zwei Brandsätze auf Flüchtlinge, die in einem Park der Inselhauptstadt Mytilini übernachteten. Dabei wurde ein Syrer verletzt. Ein Verdächtiger konnte festgenommen werden.

Karte der Reiseroute über Lesbos und Piräus
Legende: Eine der beliebtesten Reiserouten führt über die griechischen Inseln nach Europa, beispielsweise über Lesbos. SRF

Schlagstöcke und Pfefferspray

Am Wochenende versuchten Flüchtlinge, auf eine bereits überfüllte Fähre zu gelangen. Die Polizei hielt sie mit Schlagstöcken und Pfefferspray davon ab. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Am Sonntag wurde die Zahl der Bereitschaftspolizisten und der Soldaten deutlich erhöht. Laut Medienberichten sollen die Sicherheitskräfte bei der Einrichtung von Aufnahmelagern und der Verteilung von Essen helfen. Insgesamt sollen sie die Situation für die Flüchtlinge, aber auch für die Bewohner erträglicher machen.

Eine Fähre brachte am Sonntagmorgen 1800 Flüchtlinge von der Insel nach Piräus. Die meisten Flüchtlinge stammen aus Syrien und Afghanistan und wollen nach Nordeuropa. Eine zweite Fähre soll am Sonntagabend von Lesbos Richtung Piräus ablegen.

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