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Männer mit Papieren in der Hand
Legende: Beim Thema Transparenz sind sich die Lobbyisten untereinander garnicht mehr einig. Keystone
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Schweiz Transparenz-Streit entzweit Lobbyisten

Mittelfristig sollen neue Standesregeln dazu führen, dass der Verband der Lobbyisten wieder an Gewicht gewinnt: etwa, indem Verbandsmitglieder nur noch Mandate für politisches Lobbying deklarieren müssen. Doch anstatt in Ruhe arbeiten zu können, brodelt es derzeit im Verband.

Metzger, Bäckerin oder Anwalt. Niemand veröffentlicht die Namen seiner Kunden. Lobbyisten sollen das tun. Wenn es nach dem Schweizer Verband für Public-Affairs SPAG geht.

Den Grund dafür erklärt der Präsident der Organisation, Stefan Kilchenmann: «Wir sehen das bei den Kundengesprächen. Dass die natürlich auch wissen wollen, mit wem sie es da sonst noch zu tun haben, wenn wir die politische Arbeit machen.» Lobbyismus solle deshalb so transparent wie möglich sein.

Breite Öffentlichkeit hat kein Recht auf Transparenz

Ein Lobbyist, der die Position des Verbandes nicht teilt, ist Victor Schmid. Er ist nicht Mitglied im SPAG. Schmid ist für Transparenz, aber nicht absolut. «Der Politiker hat das Recht zu wissen, für wen ich arbeite. Aber nicht einfach die breite Öffentlichkeit.» Genau das aber will der Verband.

Schmid ist nicht der einzige, der diese Bemühungen nicht zielführend findet: «Sie sind ein wenig ein Showgefecht. Ich denke ich bin genau so transparent wie ein SPAG-Lobbyist, weil ich meinem Gegenüber auf jeden Fall offenlege, für wen ich arbeite. Und das ist Transparenz.»

Verband verliert Mitglieder

Ein Scheingefecht sei das nicht, widerspricht Kilchenmann. Die neue Offenlegung der Kunden-Beziehungen habe schon heute mehr Transparenz geschaffen. Doch die Transparenz-Diskussion spaltet die Lobbyisten.

Die Folge: der Verband verliert Mitglieder aus grösseren Agenturen. Wie etwa gestern von Burson-Marsteller. Präsident Kilchenmann: «Natürlich, ich bedauere grundsätzlich jeden Rücktritt. Nur ist es natürlich so, dass die Grundsätze eingehalten werden müssen. Das sind wir auch unseren anderen Mitgliedern, die es eben richtig und korrekt machen, schuldig.»

Audio
Pharmafirmen schaffen mehr Transparenz
aus HeuteMorgen vom 30.06.2016. Bild: reuters
abspielen. Laufzeit 13 Minuten 9 Sekunden.

Neue Standesregeln

Mittelfristig sollen neue Standesregeln dazu führen, dass der SPAG wieder an Gewicht gewinnt: etwa, indem Verbandsmitglieder nur noch Mandate für politisches Lobbying deklarieren müssen.

Der Verband möchte Ruhe in die Diskussion bringen. Denn das tun Lobbyisten in Bundesbern am liebsten: in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen.

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