Ukip-Kandidat Mark Reckless erhielt in der Wahl vom Donnerstag 42,1 Prozent der Stimmen. Dies gab die Wahlkommission bekannt. Reckless war erst vor wenigen Wochen von den konservativen Tories zur Ukip übergetreten. Dies war der Auslöser für die Nachwahl im Kreis Rochester and Strood.
Reckless lag klar vor seiner stärksten Rivalin Kelly Tollhurst von den Tories, die auf 34,8 Prozent kam. Die Wahlbeteiligung betrug 50,7 Prozent. «Wenn wir hier gewinnen können, können wir im ganzen Land gewinnen», sagte Reckless unmittelbar nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Er war zuvor im Wahlkampf mit ausländerfeindlichen Parolen aufgefallen, hatte später aber erklärt, er sei missverstanden worden.
Für SRF-Korrespondent Martin Alioth ist klar: «Es war eine klare Parteiwahl, im Gegensatz zum ersten Ukip-Sieg. Mark Reckless war kein besonders beeindruckender Kandidat.» Diesmal sei Ukip gewählt worden und das sei für die anderen Parteien noch besorgniserregender.
Furcht vor weiteren Überläufern
Der Ukip-Sieg wird ein halbes Jahr vor der Parlamentswahl als schwerer Schlag für Cameron gewertet, der den Wahlkreis unbedingt halten wollte.
Bereits im Oktober hatte mit dem ehemaligen Tory-Abgeordneten Douglas Carswell ein ehemaliger Cameron-Getreuer den Übertritt zur Ukip gewagt und bei einer Nachwahl Erfolg gehabt.
Nach Carswell und Reckless wird jetzt befürchtet, dass weitere konservative Abgeordnete aus Furcht um ihren Job vor der Parlamentswahl im Mai die Flucht zu den Rechtspopulisten antreten.
Mit Blick auf die Parlamentswahlen sagt Alioth: «Für die Konservativen wird eine Mehrheit immer unwahrscheinlicher. Aber Labour kann sich auch nicht ins Fäustchen lachen.» In der Nachwahl habe die Partei knapp 17 Prozent der Stimmen erhalten, obwohl die Partei bis 2010 diesen Sitz gehalten habe. «Alle grossen Parteien bluten. Und für Ukip ist kein Sitz mehr unerreichbar.»
Die vom EU-Abgeordneten Nigel Farage geführte Ukip-Partei geht mit ausländerfeindlichen Parolen auf Stimmenfang. Sie will das Königreich aus der EU führen und die Einwanderung begrenzen. Bei der EU-Wahl im Mai gewann sie mehr Stimmen als die regierenden Tories.
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