Erfinder aus Asien und arabischen Staaten stellen das Gros der Tüftler an der diesjährigen Erfindermesse in Genf. Eine Südkoreanerin winkt begeistert. Sie will etwas zeigen: eine Zahnbürste mit beweglichem Kopf. So werde Plaque viel besser entfernt als je zuvor.
Aber auch Schweizer sind präsent. Beispielsweise Martin Amsler aus Oberhasli. Vor ihm dreht sich eine Art Velokette: «Ich zeige ein stufenloses Getriebe auf der Basis der formschlüssigen Übertragung. Das heisst wir können die Energie ohne Verluste übertragen.»
Andere Kulturen beschäftigen andere Probleme. Eine Taiwanesin hat sich dem verlustfreien Funktionieren von Reisegruppen verschrieben: Ihr System alarmiert Reiseleiter, wenn ein Mitglied der Gruppe verloren geht.
Da sind professionelle Stände, betreut von einem ganzen Mitarbeiterstab, Universitäten schicken Studenten mit ihren Abschlussarbeiten und daneben stehen Einzelkämpfer wie Tolger Erdan. Er ärgert sich, «dass die Bonbon-Industrie seit 100 Jahren als Innovation nur neue Aromen, neue Verpackungen und neue Formen angeboten hat.»
Der Türke hat acht Jahre an einem neuen Bonbon gearbeitet. Er nennt es «Sound Candy». Ein Bonbon, das im Mund knistert und kitzelt.
Früher gab es das schon mal als Brausepulver. Aber erst jetzt als Bonbon. Der Erfinder ist begeistert. Und wenn man etwas kaltes trinkt, dann implodiert das Ding mit einem Knall. Ein verblüffendes Gefühl – dieser Kollaps.
Das ist eine Erfahrung, die die meisten Erfinder kennen. Denn nur weniger als die Hälfte der Aussteller findet in Genf einen Investor für ihre Idee.