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Schweizer Filmemacher im Oscar-Rennen
Aus Glanz & Gloria vom 23.02.2017.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 38 Sekunden.
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Daumen drücken in Los Angeles Endspurt bei den Schweizer Oscar-Nominierten

Timo von Gunten, Regisseur «La femme et le TGV»

Von Gunten ist mit seinem Kurzfilm «La femme et le TGV» in der Kategorie Live Action Short Film nominiert. Der 27-jährige Zürcher hat schon mit zwölf Jahren seinen ersten Kurzfilm realisiert. Timo von Guntens Werdegang ist unkonventionell. An der Filmschule nicht aufgenommen, bricht er sein Publizistikstudium nach ein paar Monaten ab, um sich selbst zum Regisseur auszubilden.

Timo von Gunten und Giacun Caduff
Legende: Timo von Gunten und Giacun Caduff überlassen nichts dem Zufall. SRF

Oft an von Guntens Seite ist Giacun Caduff. Der 38-jährige Produzent aus Gempen (SO) war von der wahren Geschichte, auf der «La femme et le TGV» basiert, sofort fasziniert. Auch wenn er zunächst keinen Kurzfilm drehen wollte, hat er sich schliesslich von seinem Freund überzeugen lassen.

Und so sind die beiden auch in den letzten Tagen vor den Oscars gemeinsam in Los Angeles unterwegs. Rund 50'000 Franken geben sie für ihre Werbekampagne aus. Sie organisieren Screenings, geben Interviews, haben Meetings und lassen ihre Photoshopkünste spielen.

Michel Merkt, Koproduzent «Ma vie de Courgette», «Elle» und «Toni Erdmann»

Der Genfer Erfolgsproduzent hat gleich drei Filme im Oscar-Rennen. Den französischen Thriller «Elle», die deutsche Tragikomödie «Toni Erdmann» und den Schweizer Animationsfilm «Ma vie de Courgette». Letzterer ist für den 43-Jährigen eine Herzensangelegenheit. «Ich war vom Buch sofort überzeugt. Ich bin ebenfalls adoptiert, darum hat mich die Geschichte sehr berührt», so Merkt.

Produzent Michael Merk.
Legende: Produzent Michael Merk ist gleich mit drei Filmen dabei. SRF

Merkt studierte Marketing und Kommunikation in Brüssel. 2012 lernt er in Cannes David Cronenbergs Produzenten kennen. Gemeinsam produzieren sie «Maps of the Stars», was sein Durchbruch wird.

Für die Oscar-Kampagne für «Ma vie de Courgette» hat Merkt um die 200'000 Dollar in die Hand genommen. Das ist viel Geld. Im Vergleich zu den grossen Studios, die bis zu zehn Millionen für Werbung ausgeben, ist der Betrag aber bescheiden.

Claude Barras, Regisseur «Ma vie de Courgette»

Barras' Stop-Motion-Film «Ma vie de Courgette» hat Chancen auf einen Oscar in der Sparte «Bester langer Animationsfilm». Für den 44-jährigen Walliser eine grosse Ehre. Noch nie in der über 70 Jahre währenden Geschichte der Oscars wurde ein Schweizer Regisseur in dieser Kategorie nominiert.

Claude Barras mit blauem Strickpulli
Legende: Claude Barras darf neben einem Oscar auch auf drei Césars hoffen. Keystone

Zum Film kam der gelernte Tiefbauzeichner über Umwege. Mit 14 Jahren sass der Bauernsohn zum ersten Mal in einem Kinosaal. Damals im Streifen «Himmel über Berlin» von Wim Wenders (1987). «Ich war total überwältigt», so Barras. Er hätte schon immer viel gezeichnet und wollte eigentlich Kinderbücher machen, meint Barras weiter. Irgendwann sei er dann beim Kino gelandet.

Dies so erfolgreich, dass Barras sich in den letzten Tagen vor den Oscars keine Ruhe gönnen kann. «Ma vie de Courgette» ist auch für den französischen Filmpreis César nominiert. Die Verleihung findet am 24. Februar in Paris statt. Somit wird Barras erst einen Tag vor den Oscars in Los Angeles landen.

Joëlle Bertossa, Koproduzentin «I Am Not Your Negro»

In der Kategorie bester Dokumentarfilm ist «I Am Not Your Negro» des Haitianers Raoul Peck für einen Oscar nominiert. Der Film wurde von der Genferin Joëlle Bertossa und ihrer Firma Close Up Films koproduziert.

Joëlle Bertossa
Legende: Joëlle Bertossa wird nicht an der Verleihung anwesend sein. SRF

Zwei Wochen vor der Oscarverleihung macht die Produzentin an der Europapremiere in Berlin nochmals Werbung für ihren Film. Nach Los Angeles wird sie aber nicht reisen. Weil die Academy für die Filmcrew nur gerade mal sechs Plätze zu vergeben hat, muss die 43-Jährige zuhause bleiben.

«Das ist schade, ich habe mein Kleid bereits gekauft. Nun muss ich es wohl daheim vor dem Fernseher tragen», sagt Bertossa zu «Glanz & Gloria».

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