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Kabellose Kopfhörer: mehr Flexibilität und besserer Sound
Aus Espresso vom 17.08.2016.
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Panorama Kabellose Kopfhörer: besserer Sound – so lange der Akku hält

Das Kopfhörerkabel wird langsam durch den Funkstandard Bluetooth abgelöst. Damit entfällt nicht nur der Kabelsalat, auch die Klangqualität wird besser. Warum das so ist und worauf man beim Kauf eines kabellosen Kopfhörers achten muss.

Glaubt man den Gerüchten rund um das nächste iPhone, so könnte Apple aus Platzgründen schon bald auf den klassischen Kopfhöreranschluss verzichten und nur noch einen Lightning-Anschluss verbauen. Ein Adapter ist im Alltag umständlich und ein Kopfhörer mit einem Lightning-Anschluss ist zu wenig flexibel, weil stark an Apple-Geräte gebunden. Deshalb werden kabellose Kopfhörer interessant, die sich über Bluetooth mit dem Smartphone (oder dem Computer) verbinden.

Völlig losgelöst

Dass ein kabelloser Kopfhörer praktisch ist, leuchtet sofort ein: Wo es keine Kabel gibt, entfällt auch der Kabelsalat. Und beim Joggen läuft man nicht mehr Gefahr, dass ein permanent rupfender Draht den Anschluss am teuren Smartphone zerstören könnte.

Der Kopfhörer-Stecker (Mini-Jack, 3.5 mm) ist einer der ältesten Elektronik-Standards überhaupt. Warum etwas so Bewährtes ablösen? Klingt Musik per Funk übertragen nicht einfach schlechter als über das gute alte Kabel?

Besserer Klang dank digitaler Verbindung

Im Gegenteil! Während über das alte Kabel ein verstärktes, analoges Signal die Lautsprecher zum Schwingen bringt, dient die Bluetooth-Verbindung lediglich dazu, Musik als digitale Daten zu übertragen. Wandler und Verstärker befinden sich stattdessen im Kopfhörer.

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Das gibt den Herstellern die Möglichkeit, den Verstärker präzise auf ihre Lautsprecher abzustimmen und so physische Unzulänglichkeiten auszugleichen. Das Resultat: Die Kopfhörer klingen besser. Und egal, welches Smartphone man verwendet, sie klingen immer gleich, weil die Lautsprecher immer am gleichen Verstärker angeschlossen sind.

Das hat natürlich auch Nachteile. Etwa den, dass Kopfhörer jetzt ihre eigenen Akkus brauchen. Vor allem bei den kleinen In-Ear-Geräten ist das ein Problem, weil die Laufzeit durch die Grösse stark eingeschränkt ist.

Bessere Qualität hat natürlich auch ihren Preis: Mit mindestens 250 Franken müsse man rechnen, meint Neel Bechtiger vom Spezialgeschäft K55 in Zürich.

Klang per App konfigurieren

Dafür eröffne Bluetooth ganz neue Möglichkeiten, so der Spezialist. Über die digitale Verbindung kann das Smartphone nämlich nicht nur Musikdaten übertragen, sondern auch Anweisungen an den Kopfhörer schicken.

Bereits haben die ersten Hersteller Apps angekündigt, mit denen sich der Kopfhörer konfigurieren lässt: Klangeigenschaften etwa, aber auch die Charakteristik beim sogenannten Noise Cancelling.

Kopfhörer generiert Anti-Lärm

Dabei handelt es sich um ein raffiniertes Verfahren zur Unterdrückung von Umgebungslärm. Über ein eingebautes Mikrofon nimmt der Kopfhörer die Schallwellen der Umgebung auf und kehrt sie um in eine Negativ-Welle – sozusagen den Anti-Lärm. Zusammengesetzt mit dem Umgebungslärm löschen sich diese beiden Signale gegenseitig aus. Der Umgebungslärm verschwindet in der Theorie, oder ist in der Praxis zumindest wesentlich leiser.

Am besten funktioniert das Verfahren bei tiefen Frequenzen, beim Dröhnen der Düsen im Flugzeug etwa oder beim Rumpeln im Zug. Genau dort also, wo man in Ruhe Musik hören oder sich einen Film anschauen möchte.

Viele der neuen Bluetooth-Kopfhörer haben Noise Cancelling eingebaut, teilweise kann es ausgeschaltet werden, manchmal aber auch nicht. Und: Noice Cancelling ist etwas gewöhnungsbedürftig. Man hört nicht nur Umgebungslärm leiser, auch die eigene Stimme wird gedämpft – ein Gefühl, als werde man in Watte eingepackt. Durchaus angenehm, aber zu Beginn möglicherweise etwas irritierend.

Darauf muss ich achten

Wir empfehlen, beim Kauf eines Bluetooth-Kopfhörers auf folgende Punkte zu achten:

  • Gefällt mir die Klang-Charakteristik? Bei den neuen Kopfhörern sind die Unterschiede viel grösser als früher. Besonders teure Geräte vor dem Kauf aufsetzen und anhören, ob das jetzt viel zu viel oder gerade richtig Bass ist.
  • Laufzeit: Wie lange hält die Batterie? Da gibt es grosse Unterschiede je nach Modell und Preis. Vor allem bei den kleinen In-Ear-Kopfhörern ist der Platz für einen Akku und damit die Laufzeit stark eingeschränkt. Man muss sich also überlegen, ob man den Kopfhörer nur im Training oder beim Pendeln tragen will, oder ob er einen ganzen Tag im Büro oder gar einen Langstreckenflug lang laufen soll.
  • Brauche und mag ich Noise Cancelling? Diese Technologie hat im letzten Jahr bei den Kopfhörern grosse Fortschritte gemacht und Marktführer Bose gerät zunehmend unter Druck. Bei In-Ear-Kopfhörern ist das Verfahren noch nicht so gut umgesetzt.
  • Und nicht zuletzt: Sitzt der Kopfhörer bequem? Die modernste Digital-Technologie bringt nichts, wenn das Gerät nicht passt. Und der Akku bringt zusätzliche Gramm, was bei kleinen Kopfhörern stärker ins Gewicht fällt.

Der Kauf eines Kopfhörers ist immer sehr individuell, abhängig von Einsatz, Budget und Geschmack. Weitere Tipps zur richtigen Kopfhörer-Wahl liefern wir hier.

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