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Imposante «Konzern-Kathedralen»
Aus 10 vor 10 vom 16.08.2017.
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Spektaktuläre Firmensitze Wenn das Firmengebäude zum Lockvogel wird

12'000 Menschen sollen dereinst im neuen Apple-Hauptsitz arbeiten. Der Bau fällt auf und der IT-Gigant reiht sich in die spektakulären Firmenhauptsitze von Facebook oder Google. Aussen revolutionär. Und wie sieht es drinnen aus?

Der Bau des neuen «Apple Parks» hat drei Jahre gedauert. Nun ziehen dieses Jahr erste Mitarbeiter in das futuristische Gebäude ein. Am Schluss werden es 12'000 Menschen sein. Der Bau von Stararchitekt Norman Foster kostete 5 Milliarden Dollar und gehört zu den grössten der Welt.

Der Apple-Campus, den der verstorbene Steve Jobs hinterlassen hat, ist alles andere als ein gewöhnliches Bürogebäude. Der Kreis mit den leicht schrägen Wänden und viel Glas wirkt abweisend und undurchsichtig. «Er hat im Grundriss auch eine Ähnlichkeit mit dem Pentagon, ein Ring», sagt Daniel Kurz, Chefredaktor von «Werk, Bau und Wohnen».

Weiter, höher, besser, Google

Ein grosser Park mit Liegestühlen, Bäumen und Spazierwegen. Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg protzt – mit der grössten aller Garagen. Der Bau will das Gefühl eines Universitätscampus vermitteln. Die Mitarbeiter sollen alles geben, kreativ sein und: Die meiste Zeit ihres Lebens dort verbringen!

Garage, Rasen und Zaun eines Privatanwesens
Legende: In dieser Garage nahm der IT-Gigant Google seinen Anfang. Keystone

Für Architekturkritiker Daniel Kurz ist klar: «Dort bezieht man sich auch auf die romantische Tradition in der Garagenwerkstätte und die Tüftlermentalität. Die Romantik will man bei den Mitarbeitenden auch pflegen.»

Internetdienstleister Google geht sogar noch einen Schritt weiter: Mitten in der Natur in Mountain View soll auf einer riesigen Fläche ein neues Hauptquartier entstehen. Geplant ist ein Campus mit grossen Parks, Schrebergärten, Cafés und Shops.

Doch warum all das? Im Silicon Valley ist der Wettbewerb um Arbeitskräfte besonders gross. Die Architektur soll den Firmen helfen, die besten Mitarbeiter aus der ganzen Welt anzulocken.

Wenn sich Freizeit und Arbeit vermischen

Im Innern ist es allerdings weitaus weniger überwältigend. Die Räume haben keine Trennwände, Mitarbeiter sollen sich vernetzen und voneinander lernen. Arbeit und Freizeit vermischen sich.

Mit spektakulären Bauten Arbeitskräfte anlocken, das wird auf Dauer nicht funktionieren. Davon ist Theo Wehner überzeugt. Wehner ist Arbeitspsychologe an der ETH Zürich. «All das nun verschwimmen zu lassen und so zu tun, als sei der Park nun das Wichtigste und nicht meine Arbeitsaufgabe, das sehe ich als eine Fokussierung. Diese auch in der Zukunft keine Rolle mehr spielen.»

Denn künftig werden immer mehr Menschen zu Hause arbeiten, in einem Hotel oder von unterwegs – und nicht mehr im Büro an einem fixen Arbeitsplatz. Der Arbeitsort wird an Wichtigkeit verlieren, die IT-Giganten werden sich bis dahin ihre Denkmäler aber gesetzt haben.

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