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Fluglärm-Streit Aargauer Baudirektor will gegen Flüge über Limmattal kämpfen

Die Aargauer Regierung veröffentlicht ihre Stellungnahme zu den neuen Betriebsplänen des nahen Flughafens Zürich erst Ende Januar. Baudirektor Stephan Attiger reagiert im Gespräch mit SRF aber schon jetzt mit Verständnis auf die teils massive Kritik einiger Aargauer Gemeinden.

SRF News: Die Vernehmlassung bei den Aargauer Gemeinden zeigt: Die Meinungen gehen je nach Ort auseinander. Wer weniger Fluglärm hat, der schweigt. Wo mehr Lärm droht, wird protestiert. Welche Position nehmen Sie als kantonaler Baudirektor ein?

Worum es geht

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Mit dem Sachplan Infrastruktur Luftplan (SIL) plant und koordiniert der Bund die zivile Luftfahrt. In Objektblättern werden dabei konkrete Vorgaben für die einzelnen Flughäfen und Flugplätze gemacht. Das Objektblatt des Flughafens Zürich wird aktuell erneuert (SIL 2). Es geht um den Ausbau und den künftigen Betrieb. Der Bund entscheidet im Sommer.

Stephan Attiger: Wir wollen die Meinungen der Gemeinden hören, damit der Kanton Aargau mit einer Stimme sprechen kann. Nur so haben wir Durchsetzungskraft. Dies scheint nach der ersten Durchsicht der Antworten möglich. Der Sachplan bringt an vielen Orten Entlastung, wie beispielsweise im Surbtal. Darüber sind wir froh.

Auf der anderen Seite haben wir das Problem mit der Abflugroute der Piste 28. Diese führt über das Limmattal, über das am dichtesten besiedelte Gebiet. Das wird der Hauptkritikpunkt der Aargauer Regierung werden und da müssen wir alles daran setzen, dass diese Linie verschoben wird.

Weit verschieben müsste man die Abflugroute ja nicht. Sie haben bereits neue Routen vorgeschlagen?

Wir wollten mit unseren Routenvorschlägen nur zeigen, dass diese Diskussion läuft. Auch die Flugsicherung Skyguide möchte eine Route, die nicht über stark besiedeltes Gebiet führt. Auch der Flughafen möchte das, er will ja nicht die Menschen verärgern. Die Frage ist, ob das mit dem Sicherheitskonzept zusammen passt. Da sind wir in engem Kontakt mit Skyguide.

Diese Abflugroute in den Westen ist ja nur ein Aspekt. Die Gemeinden im Aargau befürchten aber auch viel mehr Fluglärm in der Nacht. Dieses Problem kann man wohl nicht so einfach lösen?

Wir müssen hinterfragen, ob der Flugplan eingehalten werden kann. Das Problem heute ist, dass die Flieger am Abend oft Verspätung haben und entsprechend später starten. Damit sind die Lärmauswirkungen überproportional. Raumplanerisch gesehen ist ein Flugzeug, das nach 23 Uhr startet, problematischer als ein Abflug um 18 Uhr. In der Nacht nimmt man den Lärm viel stärker wahr. Entsprechend haben wir das Ziel, dass die Flugpläne eingehalten werden, damit es keine Verschiebungen in die Nacht gibt.

Die Frequenzerhöhung in der Nacht ist ein generelles Problem, das wir auch kritisieren werden.

Immer wieder kam der Vorwurf auf, dass man sich im Aargau verglichen mit Zürich zu wenig wehrt gegen den Fluglärm. Wird die Aargauer Regierung in Zukunft deutlicher und schärfer für die Interessen des Kantons kämpfen?

Dieser Prozess dauert noch ganze sieben Jahre. Wir haben deshalb nun einen Monat dazu genutzt, die Gemeinden anzuhören. Es war uns wichtig, die Stellungnahmen der Gemeinden einzuholen und diese zu konsolidieren, damit der Aargau mit einer Stimme sprechen kann. Ich hoffe das gelingt uns.

Wir wollen mit einer Stimme sprechen.

Das Schlimmste wäre, wenn aus dem Aargau unterschiedliche Stimmen kommen, wenn die einen dies sagen und die anderen jenes. Dann ist klar, dass das Bundesamt für Zivilluftfahrt eher macht, was es selbst gut findet. Wenn der Aargau mit einer Stimme spricht, dann wird man Rücksicht nehmen müssen und dafür werden wir auf allen Ebenen kämpfen.

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