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Kaninchenpest
Aus Schweiz aktuell vom 20.11.2015.
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Aargau Solothurn Im Aargau ist die Kaninchenpest ausgebrochen

In der Gemeinde Boniswil wurde bei zwei Kaninchen die hochansteckende Krankheit Myxomatose festgestellt. Der Kanton hat die ganze Gemeinde zum Sperrgebiet erklärt. Es ist das erste Mal seit 2011, dass die sogenannte Kaninchenpest im Aargau auftritt.

Kaninchen
Legende: In 99 Prozent der Fälle führt die Kaninchenpest innert fünf bis sieben Tagen zum Tod. Keystone

Die zwei Kaninchen lebten in einem privaten Haushalt in Boniswil. Ihre Besitzer hatten sie in die Ferien nach Italien mitgenommen. Wahrscheinlich haben sie sich dort angesteckt, erklärt die stellvertretende Kantonstierärztin Barbara Thür.

Seine Kaninchen in die Ferien mitzunehmen, ist nicht verboten. Thür rät aber eher davon ab: «Es ist immer ein Risiko, in ein fremdes Land zu gehen, wenn man nicht weiss, wie die Seuchensituation dort ist.»

Kaninchenhandel verboten

Um ein Ausbreiten der hochansteckenden Seuche zu verhindern, hat der Aargauer Veterinärdienst die Gemeinde Boniswil nun zum Sperrgebiet erklärt.

Ab sofort ist dort jeglicher Austausch und Handel mit Kaninchen während 30 Tagen verboten. Zudem werden die Halter in Boniswil aufgefordert, ihre Kaninchen genau zu beobachten und Anzeichen einer Erkrankung sofort zu melden.

Kaninchenpest / Myxomatose

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Die Krankheit führt bei den Tieren zu eitrigen Bindehautentzündungen am Auge, Lichtempfindlichkeit und einer Schwellung des Kopfes. Die Kaninchen werden täglich schwächer und fressen nicht mehr. In 99 Prozent der Fälle führt die Krankheit innert fünf bis sieben Tagen zum Tod. Überlebende Tiere bekommen knotige Schwellungen am ganzen Körper.

Keine Gefahr für Feldhasen

Die Kaninchenpest wird vor allem durch direkten Kontakt mit den Tieren und indirekt über blutsaugende Insekten wie Flöhe und Mücken übertragen. Sie betrifft nur Kaninchen. Für Feldhasen und Menschen ist die Krankheit ungefährlich.

Ausserhalb von Boniswil müssten sich Kaninchenbesitzer derzeit keine grossen Sorgen machen, meint Barbara Thür. Sie kann aber nicht ausschliessen, dass sich die Krankheit weiter verbreitet: «Wenn wegen der Wärme in den letzten Tagen noch Mücken unterwegs waren, kann es sein, dass diese allenfalls das Virus in andere Betriebe tragen konnten.»

Australier nutzen das Virus

Die Kaninchenpest ist in Europa weit verbreitet. 1954 erreichte die Krankheit die Schweiz, ist hier aber bislang nur sporadisch aufgetreten In den 1990er Jahren wurden in der Nordwestschweiz mehrere Fälle gezählt. 2011 erkrankten fünf Hauskaninchen in den Kantonen Aargau und Waadt.

Audio
Interview mit Barbara Thür, stv. Kantonstierärztin AG (20.11.15)
05:48 min
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Die Krankheit stammt aus Südamerika. In Australien wurde Myxomatose 1952 bewusst eingesetzt, um Kaninchen zu vernichten, die sich dort milliardenfach vermehrt hatten.

Das Virus wird in Australien auch heute noch genutzt. Wenn sich in einer Gegend Kaninchen zu sehr vermehren, werden sie mit myxomatoseverseuchtem Gemüse gefüttert.

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