Die Grüne Fraktion im Grossen Rat hatte die Einführung einer solchen Notfall-Gebühr gefordert.
Das Krankenversicherungsgesetz halte genau fest, welche Kosten eine Grundversicherung zu übernehmen habe, heisst es in der Stellungnahme des Regierungsrats vom Freitag. Darunter fielen auch die Kosten, welche beim Aufsuchen einer Notfallstation eines Spitals anfielen.
Die Kosten beim Besuch der Notfallstation muss die Krankenkasse zahlen, egal ob Notfall oder Bagatelle.
Die Versicherung müsse diese Kosten unabhängig davon übernehmen, ob es sich um einen tatsächlichen Notfall gehandelt habe oder bloss um eine Bagatelle.
(Zu) viele technische Möglichkeiten im Spital
Der Regierungsrat räumt aber ein, dass die Behandlung einer Bagatelle im Spital häufig höhere Kosten verursache, als wenn sich ein Patient beim Hausarzt behandeln lasse.
Zwar koste eine einfache Konsultation in einer Notfallstation nicht in jedem Fall mehr. Notfallstationen verfügten jedoch über sehr viele technische Möglichkeiten, um eine Diagnose zu stellen.
Dagegen verzichteten erfahrene Hausärzte eher auf nicht zwingend nötige Zusatzuntersuchungen.
Besonders oft in Notfallzentren: Migranten und Junge
Eine Studie des Gesundheitsobservatoriums Obsan zeigt auf, dass überdurchschnittlich viele Migranten Notfallzentren besuchten. Sie würden das Hausarztmodell aus ihrer Heimat nicht kennen. |
Auch suchten auffällig viele junge Patientinnen und Patienten die Notfallstationen auf. Gerade jüngere Patienten hätten häufig keinen Hausarzt und würden direkt in die Notfallstation eines Spitals gehen. Gemäss Zahlen des Bundesamts für Statistik betrage das Durchschnittsalter der Notfallstationsbenutzer nur gerade rund 30 Jahre. |