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Aargau Solothurn Renato Wyss: Dem Unihockeysport verfallen

Renato Wyss ist ein erfahrener Unihockey-Trainer. Davon will in der Schweiz der Verein Unihockey Mittelland, Region Olten Zofingen, profitieren. Um die Sportart in der Schweiz voranzubringen, verlangt Wyss «mehr Professionalität auf Vereins- und Verbandsebene».

Eigentlich hätte der 49-jährige Renato Wyss in seiner Jugend gerne Eishockey gespielt. Seine Schlittschuhkünste seien aber zu bescheiden gewesen, sagt er im Interview mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF. Also ist Wyss beim Inline-Hockey gelandet.

«Eine gute Alternative», findet der Trainer von Unihockey Mittelland Region Olten Zofingen, der auch schon die Deutsche Nationalmannschaft trainiert hat und aktuell für die Nationalmannschaft Österreichs verantwortlich ist.

Professionalisierung tut Not

Wie alle Sportarten, die unter dem Sammelbegriff Hockey fallen, ist gemäss Wyss auch Unihockey dynamisch, athletisch, spannend und sowohl für Aktive wie Passive, also das Publikum, sehr attraktiv.

Dennoch steht Unihockey im Schatten von Eishockey, mit den entsprechenden Nachteilen: «Wir kämpfen um Anerkennung» sagt Wyss und meint damit vor allem Anerkennung auf Ebene Sponsoring. Sein Verein Unihockey Mittelland sei diesbezüglich zwar sehr gut aufgestellt, aber ohne privates Engagement könne in der Schweiz kein Spieler vom Unihockey leben.

Audio
Interview mit Unihockey-Trainer Renato Wyss (25.1.15)
05:45 min
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 45 Sekunden.

«Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es mehr Professionalität auf Vereins- und Verbandsebene», sagt Wyss und nennt Nationen wie Schweden, Tschechien oder Finnland die konsequenter seien und viel mehr Geld in die Sportart Unihockey investierten. Resultat: Die einstige Inlinehockeymacht Schweiz hat den Anschluss an die internationale Spitze eingebüsst und ist an der WM 2014 ohne Medaille geblieben.

Ausländer Ja – aber….

Das heisst aber nicht, dass in der Schweizer Nationalliga A und auch B, also dort, wo Unihockey Mittelland zu finden ist, keine Ausländer engagiert seien. Im Gegenteil: Viele Vereine in der obersten Liga würden Ausländer einsetzen, «und auch wir haben einige Spieler mit fremden Pass in unseren Reihen», gibt Wyss zu.

Alle würden aber nebst dem Sport einer geregelten Arbeit nachgehen und so das Vereinsbudget nicht zusätzlich belasten. Ob sich das nicht mit dem Leitbild des Vereins beisst, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen? Renato Wyss relativiert mit dem Hinweis auf die sportlichen Erwartungen, welche in ihn und das Team gesetzt würden: «Gemessen werden wir letztlich am Erfolg», und um erfolgreich zu sein, brauche es den richtigen Mix aus Spielern aus den eigenen Nachwuchsreihen und gestandenen Routiniers.

Talentierte Junioren bekämen von ihm selbstverständlich ihre Chancen. Diese zu packen, sei aber deren Sache: «Wer den Durchbruch schaffen will, muss bereit sein, sein Leben dem Unihockeysport unterzuordnen».

Suboptimales System

In der laufenden NLB-Meisterschaft hat Unihockey Mittelland die Qualifikation für die Aufstiegsplayoffs vorzeitig geschafft. In den verbleibenden Spielen geht es in erster Linie darum, möglichst optimal in die Entscheidungsphase steigen zu können. Auf wen Unihockey Mittelland dort treffen wird, ist noch offen und hängt von der Schlussklassierung der Qualifikation ab.

Für Renato Wyss ist das gültige System mit Qualifikations- und Entscheidungsphase suboptimal: «Du kannst die Qualifikation dominieren und dann beginnt alles wieder bei null. Im dümmsten Fall scheidest du in den Playoffhalbfinals gegen eine schlechter klassierte Mannschaft aus – ist das fair…?»

Immerhin: «Wir haben bewiesen, dass wir jeden Gegner schlagen können. Wir dürfen somit optimistisch in die Zukunft schauen», sagt der in Küttigen wohnhafte Renato Wyss, mit trotzigem Ton.

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