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Classionata Mümliswil Zum letzten Mal Klassik-Stars im Guldental

Jedes zweite Jahr wird Mümliswil im Solothurner Bezirk Thal zum Anzugspunkt für Klassik-Freunde. Dann, wenn das Festival Classionata stattfindet. Nach zehn Ausgaben ist dieses Jahr aber Schluss, das Festival zieht vom Guldental in die Stadt Solothurn. Ein Gespräch mit dem Initianten Andreas Spörri.

Radio SRF: Andreas Spörri, wie erklären Sie die Classionata Personen, welche sie nicht kennen?

Dirigent Andreas Spörri: Die Classionata ist eine Biennale, ein Festival, das alle zwei Jahre durchgeführt wird. Gespielt werden vor allem Wiener Operetten aus dem goldenen Zeitalter von Johann Strauss. Klassische Musik, die alle berührt.

SRF: War es vor 24 Jahren, vor zehn Ausgaben der Classionata, die Idee, dass das Festival so lange besteht?

Andreas Spörri

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Der Gründer und Dirigent der Classionata in Mümliswil stammt aus dem Aargau und lebt heute im Solothurner Schwarzbubenland. Seit 1993 tritt er in Mümliswil mit Orchestern auf, 1999 gründete er die Classionata. Spörri dirigiert Orchester in Konzerthäusern auf der ganzen Welt, seit 2010 jährlich auch am Wiener Opernball.

Spörri: Es war die logische Entwicklung der Konzerte mit der Camerata St. Petersburg, mit denen wir 1993 in Mümliswil gestartet haben. Die Aufführungen fanden beim Publikum im Dorf grossen Anklang. Die Unterstützung der Bevölkerung für das Festival war und ist sehr gross.

SRF: Sie proben und treten mit Ihrem Festival in der Mümliswiler Schulhaus-Aula auf. Wie ist der Kontakt zu den Schülern, welche das Schulhaus benützen?

Spörri: Für mich ist es selbstverständlich, dass wir den Schülerinnen und Schülern zeigen und erklären, was wir machen. Ich habe den Viertklässlern auch schon Dirigier-Unterricht gegeben. Und gerade heute haben wir vor Schulklassen geprobt, mit Orchester, Sängerinnen und Ballett. Auch wenn viele der Kinder klassische Musik nicht kannten, hörten sie aufmerksam zu. Solche Aktionen sind wichtig für uns – schliesslich ist das unser Publikum der Zukunft.

SRF: Das diesjährige Festival ist die letzte Classionata in Mümliswil. Ab 2019 findet der Anlass in der Stadt Solothurn statt: Warum dieser Umzug?

Spörri: Wir haben Mümliswil viel zu verdanken, dass die Classionata entstehen und sich entwickeln konnte. Wir haben aber gemerkt, dass es auch Grenzen gibt – bedingt durch die Räumlichkeiten. Wir können in der Aula nicht alle Werke aufführen, die wir gerne möchten. Nach 24 Jahren stellte sich daher die Frage, wie sich das Festival weiter entwickeln könnte. Und dabei bot sich ein Standortwechsel an, ins knapp 20 Kilometer entfernte Solothurn.

SRF: Wie verändert sich die Classionata, wenn sie nicht mehr in Mümliswil sondern in Solothurn stattfindet?

Spörri: Das Grundkonzept bleibt bestehen. Der Anlass soll zu Beginn auch nicht mehr Besucher anziehen als bisher – rund 4500. Aufgrund der grösseren Spielstätten Reithalle und Konzertsaal wird die Dauer des Festivals daher von zehn auf fünf Tage verkürzt. Es wird aber möglich sein, Opern, Operetten Musicals aber auch Sinfoniekonzerte grösser zu inszenieren.

SRF: Wurde der Umzug nach Solothurn erst möglich, seit Solothurn Classics nicht mehr existiert?

Spörri: Das war nicht wesentlich. Wichtig war, wie wir unser Festival entwickeln können – auch im Bereich des Sponorings. Natürlich ist es nicht ungünstig, dass es nicht zwei grössere Klassik-Anlässe in der Stadt geben wird. Den Zeitpunkt des Festivals im April wollen wir beibehalten, damit sich die Classionata nicht mit anderen ähnlichen Anlässen in der Region überschneidet.

SRF: Ihr Grundsatz in Mümliswil war, Musik für jedermann zu zeigen. Brechen Sie nun durch den Umzug des Festivals mit diesem Grundsatz?

Spörri: Ich denke, nach 24 Jahren habe ich meinen Beitrag dazu geleistet. Die Verbundenheit mit Mümliswil soll aber bleiben. Führende Köpfe des Organisationskomitees bleiben uns in Solothurn erhalten. Wir hoffen auch, dass unser treues Stammpublikum den Wechsel mitmacht – und wir weitere Besucher dazugewinnen können.

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