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Basel Baselland Neustart für schwierige Jugendliche

Ende der 90er Jahre wurde das Baselbieter Projekt «Take off» ins Leben gerufen. Das Hilfsprogramm des Jungendsozialwerks des Blauen Kreuzes war ursprünglich ein Wiederintegrations-Programm von Drogensüchtigen. Seither wurde es kontinuierlich ausgebaut.

Seien es ein Schul- oder Lehrabbruch, Drogen- oder Gewaltprobleme - wann immer Jugendliche straucheln und Gefahr laufen, auf die schiefe Bahn zu geraten, kommt das Baselbieter Sozialhilfsprogramm «Take off» zum Einsatz. So zum Beispiel auch beim 17-jährigen Jugendlichen Michel F. Er hat die Schule zwar regulär beendet, stieg aber nach wenigen Wochen aus seiner Lehre in einem Restaurationsbetrieb aus: «Ich habe am letzten Tag der Probezeit gekündet, weil es einfach nicht mehr funktionierte.»

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«Take off» für Jugendliche (29.9.2015)
04:45 min
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Michel F. kommt aus schwierigen familiären Verhältnissen. Die Eltern sind seit vielen Jahren getrennt. Ein Bruder ist behindert und erfordert viel Aufmerksamkeit. So war Michel F. wochenlang arbeitslos und hat immer mehr gekifft. Dann wurde er, der in einer betreuten Wohngemeinschaft lebt, vom dortigen Leiter auf das Angebot «Take off» aufmerksam gemacht. Dort profitiert er jetzt seit Anfang Jahr vom Vollzeitprogramm «full time». Dies bedeutet eine Fünf-Tagewoche mit Arbeit, individuellem Coaching und schulischen Weiterbildungs-Angeboten. Das hat ihn wieder auf die Beine gebracht. Jetzt will Michel F. eine Lehre als Hauswarttechniker beginnen.

Erfolgsquote von 50 bis 70 Prozent

Wie Michel F. versucht das Sozialprogramm «Take off» vielen Jugendlichen im Kanton Baselland zu helfen. Die Erfolgsquote liege bei 50 bis knapp 70 Prozent, erklärt der Leiter von «Take off», Andreas Zbinden: «Das ist in Anbetracht der vielen Jugendliche, die aus den verschiedensten Gründen stolpern, doch eine beachtliche Anzahl.»

Neben dem «Full time»-Programm bietet «Take off» einfache Aufgabenhilfe für Schüler oder ein Coaching für Jugendliche, die bereits in der Lehre sind. Rund 750'000 Franken kostet das Programm im Jahr. Von diesem Programm machen gut hundert Jugendliche Gebrauch. Das sei gut investiertes Geld, denn ein Jugendlicher, der auf die schiefe Bahn gerate, kostete den Kanton ein Vielfaches, erklärt Andreas Zbinden: «Wenn nur schon zwei Jugendliche stationär behandelt werden müssen, wie beispielsweise in der Jugendstrafanstalt Arxhof, kostet das mehr als das ganze 'Take off' für ein Jahr.»

(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)

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