Am ersten Augustwochenende hat es in Dompierre gebrannt, zuvor auch in Payerne oder in Avenches. Insgesamt waren es zwölf Brände in sieben Gemeinden.
Bis auf wenige Ausnahmen waren stets Bauernhöfe betroffen. Menschen wurden bisher keine verletzt, allerdings sind rund 80 Pferde, Kühe und andere Tiere gestorben, mehrere Felder brannten ab.
SRF News: Sie waren im Broyebezirk unterwegs. Weiss man in der Region, ob die Taten von einem Brandstifter begangen werden?
Matthias Haymoz: Nein, bisher gibt es dazu keine offizielle Bestätigung. Aber die Brände folgen einem auffälligen Muster, die auf Brandstiftung hindeuten könnten. Zum Beispiel, dass es – bis auf eine Ausnahme – immer in der Nacht von Freitag auf Samstag gebrannt hat. Oder, dass praktisch ausschliesslich landwirtschaftliche Gebäude betroffen sind und es immer nachts brennt. In der Region glaubt niemand an einen Zufall.
Sind die Anwohnerinnen der Region unruhig oder nervös?
Gehört habe ich wenig – die Leute sind sehr verschwiegen. Niemand will etwas sagen, aus Angst, sie könnten die nächsten Opfer sein. Dies bestätigt auch Albert Pauchard, der Gemeindepräsident von Belmont. Belmont ist eine Gemeinde mit vier Ortschaften, in denen es bisher dreimal gebrannt hat.
Reden will fast niemand.
Albert Pauchard sagt, die Bevölkerung habe Angst. Sie stellen sich berechtigterweise Fragen zu den Bränden. Gleichzeitig warnt Pauchard aber vor eine Psychose – das dürfe nicht passieren.
Welchen Eindruck haben Sie von den Landwirten?
Die Landwirte wirken auch sehr verunsichert. Sie fragen sich, wer wohl der Nächste sein wird. Dies verstärkt sich dadurch, dass die Höfe in der Region verteilt sind und meist etwas abgelegen sind, also die Bauern auf sich alleine gestellt sind. Ein Bauer hat mir gesagt, er wechsle sich nachts mit zwei anderen Personen ab, um rund um den Hof Patrouille zu machen.
Das Gespräch führte Michael Sahli.
Matthias Haymoz
Der Journalist arbeitet seit 2012 bei Radio SRF. Er lebt in Freiburg und ist bei SRF insbesondere für Freiburger Themen zuständig. |