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Kampf gegen Dealer
Aus Schweiz aktuell vom 15.05.2015.
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Bern Freiburg Wallis Berner Reitschule kämpft gegen Drogendeal

Die Reitschülerinnen und Reitschüler haben genug vom Drogendeal auf dem Vorplatz. Sie wollen diesen mit Aktionen zurückerobern. Dafür suchen sie auch mit Dealern das Gespräch. Selbst Kritiker loben das Vorhaben.

«Die Situation auf dem Vorplatz ist für uns momentan nicht tragbar», sagt Aline. Die junge Vertreterin der Reitschule-Mediengruppe erzählt im Regionaljournal von Radio SRF: «Der Drogendeal und das Konsumrauschpublikum bringen Gewalt mit sich. Dafür will die Reitschule nicht stehen.» Darum macht die Reitschule die Kampagne «No Deal Area!», also für eine Drogendeal-freie Zone.

Eine erste Aktion fand am Samstagabend statt: Das Tor der Reitschule blieb bis Mitternacht geschlossen. «Wir wollten unsere Leute wieder einmal alle auf dem Vorplatz haben.» Die Hoffnung dabei: «Dass der Drogendeal hier keinen Platz mehr hat.» Weitere Aktionen folgen, etwa ein Siebdruck-Workshop oder ein Kinoabend auf dem Vorplatz.

Mit den Dealern reden

Die Kampagne werde «auf keinen Fall» den ganzen Drogendeal vom Vorplatz der Reitschule wegbringen können, sagt Aline von der Mediengruppe. «Es ist ein Schritt, weitere werden folgen.» Die Reitschule könne das Drogenproblem nicht lösen. «Aber wir können es hier bei uns erträglich machen.» Und die Reitschülerinnen und Reitschüler wollten damit durchaus auch zeigen, dass es ohne Polizei gehe: «Wir sind mit den Methoden, wie die Polizei hier einfährt, absolut nicht einverstanden.» Die Reitschule wolle in dieser Problematik einen anderen Weg gehen als die Polizei. «Diese Aktion ist ein erster Versuch dazu.»

Man kann zusammen etwas verändern
Autor: Aline Mediengruppe der Reitschule

Das Team der Reitschule habe am Samstagabend mit allen auf dem Vorplatz gesprochen und auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht. Also auch mit Drogendealern? «Ich kann schlecht einschätzen, wer wirklich ein Dealer ist, die sind ja nicht angeschrieben», sagt Aline. «Aber wir haben mit möglichst allen Leuten das Gespräch gesucht und unseren Flyer verteilt, den wir in verschiedene Sprachen übersetzt haben.» Sie selber habe viele gute Gespräche geführt, «die einem die Perspektive geben, dass man zusammen etwas verändern könnte».

Seltene Einigkeit um die Reitschule

BDP-Stadtrat Martin Schneider, der jüngst von der Reitschule eine 30-tägige «Denkpause» forderte, findet die Aktion grundsätzlich «absolut richtig». Es entspreche seinen politischen Forderungen, dass die Reitschule selber ihre Probleme anerkenne und auf ihre Art und Weise löse. «Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.» Ähnlich tönt es bei FDP-Stadtrat Bernhard Eicher. Er spricht von einem «kleinen Schritt in die richtige Richtung». Die Feuertaufe werde kommen, wenn es das nächste Mal grössere Probleme auf dem Vorplatz gebe.

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Warum die Kampagne? Und Reaktionen (11.5.2015)
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Auch Stadtpräsident Alexander Tschäppät (SP) begrüsst die Aktion: «Ich finde es gut, dass die Reitschule von sich aus auf eine Problematik aufmerksam macht.» Gegen den Drogendeal nütze das alleine noch nichts. Da brauche es viele flankierende Massnahmen: Bauliche von Seiten der Stadt, Interventionen der Polizei, die Justiz müsse mitmachen. «Wir wollen dort in nächster Zeit einen Schwerpunkt setzen.»

Für Aline von der Mediengruppe der Reitschule Bern ist auch klar, dass weiterhin Forderungen von Seiten der Politik an die Reitschule gestellt werden. Die aktuelle Kampagne richte sich jetzt einmal gegen den Drogendeal. Man könne «nicht alles aufs Mal machen».

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)

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