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Bern Freiburg Wallis Bieler Sozialdienst ist eine Grossbaustelle

Zu viel Zeit wird für Administratives gebraucht, zu wenig für die direkte Arbeit mit den Klienten, für klare Ziele und Kontrollen. Das sind organisatorische Kritikpunkte an der Bieler Sozialbehörde. Aber der Chef ist nicht an allem schuld, sagen zwei Experten. Sie machen nun Verbesserungsvorschläge.

Vieles sei bereits in Gang bei der Bieler Sozialbehörde: «Zahlreiche Projekte laufen, Arbeitsgruppen sind eingesetzt, Struktur und Organisation verändern sich.» Zwei Experten hätten das bestätigt, schreibt die Bieler Direktion Soziales und Sicherheit (DSS). Doch es gebe weiteren «Optimierungsbedarf» bei einem Sozialbetrieb, der die schweizweit höchste Sozialhilfequote von über 12 Prozent zweisprachig bewältigen muss. Das kostet die Stadt Biel pro Jahr 100 Millionen Franken.

Die zwei Experten Beat Büschi und Annemarie Lanker haben die DSS in deren Auftrag unter die Lupe genommen. Sie fanden in der Bieler Sozialbehörde fundamentalen Optimierungsbedarf in Bezug auf methodische, organisatorische und personelle Aspekte.

Es brauche mehr Struktur, mehr klare Standards, eine bessere Dokumentation der Abläufe. Dazu mehr Kontrolle, ob zum Beispiel die Integrationsbemühungen auch fruchten. Und da fehle es an Zielvereinbarungen.

Auf der anderen Seite hätten die Sozialarbeiterinnen zu wenig Zeit für die direkte Arbeit mit den Klienten. Sie bräuchten zu viel Arbeitszeit für Administratives. Und die Personalfluktuation von 25 Prozent sei ein Riesenproblem.

Die Experten raten zweierlei:

  • Die Sozialbehörde sei konsequent auf eine Reduktion der Fallzahlen, der Falldauer und der Fallkosten auszurichten.
  • Die Bieler Sozialpolitik solle von ihr beeinflussbare Faktoren nutzen, etwa mit Massnahmen bei der Bildung, im Wohnungsmarkt oder mit zusätzlichen Krippenplätzen.

Beat Büschi, der ehemalige Finanzinspektor der Stadt Bern und Annemarie Lanker, die ehemalige Leiterin des Stadtberner Sozialdienstes, sagen in ihrer Expertise aber auch, die Mängel und Defizite der Bieler Sozialbehörde seien über Jahre gewachsen. «Ich wundere mich, dass die Politik da nicht schon lange die Notbremse gezogen hat», sagt die Expertin.

Büschi und Lanker verweigern jede Schuldzuweisung. Aber Beat Büschi verschweigt nicht, dass der amtierende, von seinen Gemeinderatskollegen desavouierte Sozialdirektor Beat Feurer (SVP) nicht die ganze Verantwortung für den Schlamassel zu übernehmen hat. «Immerhin hat Feurer reagiert. Wir arbeiten völlig offen zusammen, ohne jeden Trick», sagte Beat Büschi.

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