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Bern Freiburg Wallis Der Schweizer Tourismus entdeckt «Instagram» als Werbekanal

Mehr als 500 Millionen Nutzer weltweit teilen und kommentieren täglich Bilder auf dem Foto-Netzwerk «Instagram». Die globale Reichweite macht die Plattform interessant für Tourismusdestinationen und für ambitionierte Fotografen.

«Instagram ist ein gutes Instrument, um von Person zu Person über einen Ort zu schwärmen», sagt Janine Imesch von Zermatt Tourismus. Die Walliser Destination war eine der ersten in der Schweiz, welche aktiv bekannte Instagramer zu sich in die Region eingeladen hat. Dabei wird den Fotografen Anreise, Kost und Logis bezahlt und als Gegenleistung bekommt die Region eine gewisse Anzahl an publizierten Bildern auf dem Profil der Fotografen.

Instagram

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Die Smartphone-App Instagram erschien im Jahr 2010 als soziales Fotonetzwerk. Mit der gratis Software können Nutzer fotografieren, die Bilder bearbeiten, teilen und kommentieren. Dabei kuriert jeder der mehr als 500 Millionen Nutzer seine persönliche öffentliche Fotowand.

2012 wurde der Fotodienst von Facebook für eine Milliarde US-Dollar gekauft.

Hübsche Bilder auf Instagram seien ideal, um Leute dazu zu animieren, in die Region zu reisen. Deshalb setze Zermatt Tourismus je länger je mehr auf das soziale Netzwerk. «Ab September haben wir einen speziellen Social Media Manager, der sich vollzeitlich um die Bewirtschaftung der verschiedenen Kanäle kümmern wird», so Imesch.

Auch die Jungfrauregion im Berner Oberland nutzt Instagram seit letzten Herbst als Werbeplattform. «Bei einem bekannten Fotografen bekommen Bilder eine unglaublich grosse Reichweite. So werden die Bilder hunderttausendfach geteilt und verbreiten den Namen der Region damit weltweit - praktisch kostenlos», erklärt Thomas Durrer von Lauterbrunnen Tourismus. Die Kosten für die Betreung der Instagram-Fotografen würden sich in jedem Fall lohnen. «Das kann man mit einer klassischen Plakatwerbung oder einem Inserat nicht vergleichen.»

Die Verwirklichung eines Traums

Dank Instagram konnte der Berner Tobias Meyer seine Leidenschaft fürs Fotografieren zum Beruf machen. Unter dem Pseudonym «cosmokoala» hat der 22-Jährige mehr als 80'000 Follower auf Instagram. Diesen Sommer fotografiert er Aufträge in Florida, Finnland, Island und Grönland.

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Tobias Meyer ist «cosmokoala» (08.07.2016)N
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«Meistens fragen mich die lokalen Tourismusorganisationen direkt via Instagram an. Danach werden die Details noch per Mail besprochen», erklärt Tobias Meyer. Dabei werde vereinbart, wie viele Bilder veröffentlicht werden sollen und welche Sujets abgebildet werden. «Die Tourismusorganisation wählt die Spots aus, an welchen ich fotografieren soll», ergänzt Tobias Meyer. Ob und in welcher Form der Sponsor erwähnt werden muss, werde jeweils vertraglich festgehalten.

«Im Auftrag inbegriffen sind im Normalfall die Kosten für die Anreise, die Verpflegung und für die Übernachtungen», erklärt Tobias Meyer. Wieviel ein Instagram-Beitrag kostet, sei abhängig von der Anzahl Followern. «Pro 10'000 Follower zahlt der Kunde für einen Instagram-Post etwa 100 Franken.» Damit die Bilder auch zu Printzwecken verwendet werden dürfen, verkauft Tobias Meyer den Destinationen die Bildrechte zusätzlich.

Meine Fans haben das Gefühl, ich würde meine Reisen selbst finanzieren.
Autor: Tobias Meyer Instagram-Fotograf «cosmokoala»

Den Leuten, die «cosmokoala» auf Instagram folgen, sei nicht bewusst, dass es sich bei den Bildern um Auftragsfotografie handelt. «Die Meisten haben das Gefühl, ich würde einfach gerne reisen und würde mir das alles selbst finanzieren», sagt Tobias Meyer. Er selbst sieht sich als Dienstleister, der Werbung für Tourismusdestinationen produziert.

Für Tobias Meyer ist seine Karriere als Instagram-Fotograf die Verwirklichung eines Traumes – auch wenn es schlussendlich ein Beruf wie jeder andere sei. «Ich will mich nicht beklagen, doch der Konkurrenzkampf ist gross. Es geht stets darum, das perfekte Bild abzuliefern. So kann es vorkommen, dass man 34 von 35 Minuten Helikopterflug fotografiert und sich nach der Landung nicht mehr daran erinnern kann, wo man eigentlich durchgeflogen ist.»

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)

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